von Tenes nach Orleansville, von Arzew und Mostagenem nach Relizane, endlich von Oran nach Tlemcen über Sainte- Barbe und Sidi-bel-Abbes“. 4 )
Dieses Programm ist heute in seinen Hauptzügen durchgeführt: zu den Zweigbahnen nach der Meeresküste sind noch die Erschließungsbahnen nach dem Süden getreten. Eine große Querbahn durchzieht das gesamte französische Gebiet von der marokkanischen Grenze im Westen bis zum Golfe von Tunis im Osten: von der Stadt Tlemcen bis Tunis hat dieser Schienenstrang eine Länge von 1409 km, das sind 11 km mehr als die Strecke Hamburg—Genua über den Gotthard oder 23 km mehr als die vom Orientexpreßzuge befahrene Linie Paris—Stuttgart—München—Wien. 8 Linien von 10—105 km Länge verbinden diese Stammbahn mit den Haupthafenplätzen, 7 weitere Linien, zum Teil die Verlängerung jener acht Strecken bildend, dringen in südlicher Richtung nach den Steppenregionen und nach der Wüste vor. Nur zwei von ihnen sind kürzer als 100 km, nämlich 77 und 84 km lang, vier erreichen Längen von 121—202 km, die längste Linie, die Staatsbahn, ist, von ihrem Kreuzungspunkt mit der Küstenbahn ab gerechnet, auf einer Strecke von 660 km in Betrieb.
Auf diese Linien sei nun im einzelnen näher eingegangen. Wir folgen zunächst dem Verlaufe der großen Stammbahn von Oran bis nach Tunis. (Die westlichste Strecke bis Tlemcen soll in anderem Zusammenhänge behandelt werden.) Von Oran, dessen Personenbahnhof 110 m üb. d. M. liegt, durchzieht die Linie zunächst die Ebenen der Provinz Oran, anfangs in südöstlicher, von St. Barbe ab in E. NE.-Richtung laufend. 5 ) Über Perregaux und Relizane erreicht sie, 160 km von Oran, den Scheliff, dessen Lauf sie auf eine Strecke von fast 170 km folgt. Sodann überschreitet die Bahn die schon erwähnte Küstenkette mittels eines 2 km laugen Tunnels in 500 m Seehöhe und senkt sich über Blida in die Mitidja, die große Küstenebene, an deren Nordrand Algier liegt. Östlich der Hauptstadt durchzieht die Linie den östlichen Teil der Mitidja und umfährt, nach SE. ausbiegend und stark vom Meere sich entfernend, den Hauptgebirgsstock der Großen Kabylie,
4 ) C o u r a u , Les chemins de fer de l’Algerie-Tunisie 109.
5 ) Die Höhenangaben nach den dem Courauschen Werke beigegebenen Längenprofilen.