Begleitwort zur Karte des Ost-Mbamlandes
von W. Bobzin
Die kartographische Aufnahmemethode der Expedition in das Ost-Mbam- land (1911 — 1913) unter Leitung von Prof. Dr. F. Thorbecke bestand in der Art des Routenaufnehmens nach Uhr und Kompaß, die für die geographische Erschließung der deutschen Kolonien vornehmlich in Frage kam und zu bedeutenden Ergebnissen geführt hat.
Die Aufzeichnungen sind in 5 Tagebüchern niedergelegt. Davon entfällt ein Buch auf die Route Dr. Waibels vonNgambe bis Ditam undDitam bis Linde. Die Konstruktion der Routen, d. li. die Übertragung der Tagebücher in Kartenform erfolgte im Maßstab 1 : 50 000. Sie umfaßt 31 Kartenblätter und ist ausgeführt durch W. Bobzin. G. Erdmann, C. Jurisch und H. Wehlmann. Sämtliche bemerkenswerten Terrainobjekte sind vorwiegend durch Anschneiden mit Meßtisch oder durch Kompaßpeilungen festgelegt. Das stete Anschneiden von naheliegenden bis zu den entferntesten Peilobjekten, sowie vielfaches Rückwärtspeilen hat zu dem Ergebnis geführt, daß die Schnittpunkte mit kaum zu überbietender Genauigkeit festgelegt werden konnten. Dieser Genauigkeit ist es zu verdanken, daß das Aufnahmegebiet zu einer Art Triangulation ausgestaltet ist und einer solchen fast gleich kommt. Nach Festlegung der Schnittpunkte konnten die Routen mit ihren topographischen Einzelheiten ohne weiteres in das Netz eingepaßt werden, und es entstand so ein festes Gefüge von grundlegender Bedeutung. Die Höhenunterschiede, durch ständige Barometerablesungen angegeben und durch zahlreiche Siedepunktbestimmungen kontrolliert, sind’ bei der Zeichnung der Höhenlinien benutzt. Die zu den Peilblättern gehörigen Panoramazeichnungen, durch Photographien ergänzt, ermöglichten es, die Geländeformationen fast lückenlos zur Darstellung zu bringen.
Um die Geländezeichnung einigermaßen erschöpfend wiedergeben zu können, ist für die Karte des Ost-Mbamlandes der Maßstab 1 : 300000 gewählt worden. Die in der Karte angegebene Position von Joko, sowie die Breitenbestimmungen von Ngambe und Ditam sind der Ausmessung zu Grunde gelegt. Unter Berücksichtigung der magnetischen Deklination konnten die Aufnahmen mühelos in die astronomischen Ortsbestimmungen eingepaßt werden. Hierdurch ist die Gewähr einerseits für die Richtigkeit der Bestimmungen, anderseits für die Genauigkeit der Aufnahmen gegeben. Die aufgenommenen Wegerouten sind durch feine schwarze Linien in die Karte übertragen. Die Höhenlinien sind nach Möglichkeit so eingezeichnet, daß der Höhenunterschied von einer Linie zur andern 50 Meter beträgt. Die Höhenzahlen sind Siedepunktbestimmungen und