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charakterisiert richtig das Ixiselberggebiet von Nordwest-Tikar, wenn auch die Lage zum Njua nicht der Wirklichkeit entspricht. In dem Ortsnamen Bombom ist Bengbeng zu erkennen, das noch heute häufig Bumbo genannt wird. Die Orte Fandu und Fartar aber, der ein großer Hauptort der Tikar sein soll, sind nie von einem Reisenden gefunden worden; wahrscheinlich sind es Namen von Häuptlingen gewesen. Der von Kölle richtig erkundete Hauptort „Fumban“ des Landes „Bamom“ und das Land „Banso“ mit dem Hauptort ,,Kembo“( = Kumbo) sind von Hassenstein falsch gesetzt (I), ebenso die westlich der Tikar angegebenen Bute (= Wüte), Mote oder Bäte (= Bati!). Über Tihati und Ngaumdere, die Sitze der Fulla-Statthalter, aber sind die Angaben recht gut. Von Flüssen ist wieder nur der Kim angegeben; weder Mbam, noch Djerem-Sanaga sind erwähnt, ein deutliches Zeichen dafür, daß die Beziehungen der Fulla und Haussa nicht über die großen Ströme hinaus reichten, sonst wären so bedeutende Weg- Hindernisse sicher bekannt gewesen. Auch von der für die Oberflächengestaltung so wichtigen Ndomme-Stufe findet sich in der Karte von 1863 keine Andeutung.
Bis, zum Ende der achtziger Jahre konnten dem Bild keine neuen Züge eingefügt werden; man kannte von dem Gebiet nur einige Namen von Volk er Stämmen und Orten, zwei Berge und einen Fluß, wußte einige Einzelheiten über die Lebensweise der Bewohner, aber das Bild blieb schattenhaft.
Erst als deutsche Forscher das Land durch Augenschein kennen lernten, traten die einzelnen Züge deutlicher hervor. Wenige Jahre nach der deutschen Besitzergreifung der Kamerun-Küste waren die deutschen Pioniere Kund und Tappenbeck bis zur Grasland-Grenze in Süd-Kamerun vorgedrungen und hatten die hart an dieser Grenze gelegenen Jaunde-Station gegründet. Morgen unternahm von hier aus einen Marsch nach Norden bis zur Erreichung einer der vom Benue ausgegangenen Routen in Adamaua. Der Weg mußte durch das Ost-Mbamland führen, das infolge dessen viel früher bekannt wurde als andere, bedeutend küstennähere Gebiete. Viele Jahre blieb der Weg über Jaunde und durch das Ost-Mbamland die Zugangsstraße von der Kamerun-Küste nach Adamaua; viele kriegerische Expeditionen, viele Karawanen mit Kaufmannsgütern haben das Ost-Mbamland durchquert.
Den Sanaga (I) hatte schon Kund 1888 überschritten, doch hatte ihm die feindliche Haltung der Eingeborenen rasch das weitere Vordringen unmöglich gemacht. Erst seinem Nachfolger Morgen war es vergönnt, den kühnen Plan eines Durchstoßes von S nach N zur Ausführung zu bringen und den Anschluß an die früheren großen Reisenden des Sudan zu gewinnen. 1889 gelangte er nur bis an die südliche Wute-Ebene im Winkel zwischen Sanaga und Mbam, erreichte Ngila (Ndumba, I), entdeckte den Mbam, um auf neuem Weg, den Sanaga entlang, zur Kamerun-Küste zurück zu kehren. 1890 kam er wieder ins Ost-Mbamland; bei längerem Aufenthalt in Ngila konnte er wertvolle Beobachtungen über die Wüte anstellen und gute Erkundungen über ihre Geschichte einziehen, die nur einiger Ergänzungen bedurften, um ein zusammenhängendes Bild 1 ) zu ergeben. Manche Beobachtung über die kriegerischen Sitten und die
') Teil II S. 13 ff.