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Dr. L. Sander und Dr. Hennig.
Thorax hellgelblichbraun bis graubraun, mit dunkleren Längsstreifen; Hinterleib rotbraun; die Ringe vom 3. ab sepiabraun, ihre Hinterränder zuweilen an den Hinter- ecken heller; Rüssel hellgelb; Beine hornfarben, Mittel- und Hintertibien zuweilen mit einem gut abgesetzten, dunklen, mehr oder weniger unvollständigem Ringe um die Mitte; Flügel gelblichbraun bis bräunlich, zuweilen beim 9 breiter und länger als beim die vordere und hintere Quervene oft dunkler.
Verbreitung: Goldküste, Togo, Elfenbeinküste, Kamerunküste, Gambia, Unter- Kongo, Maba am Niger, südlich von Mashonaland, am Zambesi, nördlich vom Nyassasee, am Kilimandscharo und Jipesee, in Britisch Ostafrika an der Ugandabahn, im Wituwald, bei Daressalam, Hinterland von Tanga, in der Masaisteppe westlich vom Paregebirge u. a., also sehr weit verbreitet.
Lebensweise: Lebt in trockeneren und lichteren Gegenden als die Morsitans- gruppe, ohne aber feuchtere und dichter bestandene Stellen zu meiden. Nach Angabe der Eingeborenen ist sie hauptsächlich die Überträgerin der Nagana auf den Esel. Die Eingeborenen behaupten, sie bevorzuge lichten Wald mit Unterwuchs von Panicum maximum Jaq. ; ich habe sie in der Tat häufiger an solchen Stellen gesehen als anderswo.
Auch diese Fliegen sind lebendiggebärend.
II. 2. Glossina longipennis Coiiti (Austen).
o* 9 Länge 10,67—11,33 mm; Flügellänge 11,25—12 mm; Kopfbreite beim 3,5mm; beim 9 3,5—3,68 mm; Stirnbreite am Scheitel beim <p 0,75, beim 9 eben etwas mehr als 1,0 mm; Rüssellänge (Palpen) außerhalb der Mundhöhle 2,67 mm.
Thorax isabellfarben mit einem schmalen schwachen Längsstreifen jederseits von der Medianlinie, der hinter der Quernaht allmählich verschwindet, ehe er den Hinterrand erreicht hat, und vier scharf begrenzten kleinen, dunkelbraunen, ovalen Flecken, die als Parallelogramm, zwei vor, zwei hinter der Quernaht angeordnet sind; Hinterleib rötlich hornbraun, die langen Haare am Grunde des zweiten Segmentes vollständig goldgelb, auf beiden Seiten des vorderen Teils des 3. bis 6. Segmentes je ein mondförmiger, dunkelbrauner Fleck, der weit von der Mittellinie abbleibt und nicht ganz bis an den Vorderwinkel heranreicht; Nebenaugenfleck dunkelbraun; Rüsselzwiebel chromgelb, mit einer scharf abgegrenzt dunkelbraunen oder rotbraunen Spitze.
Verbreitung: Hauptsächlich Somaliland und die angrenzenden Landschaften; deckt sich z. T. mit der von GL fusca. Die Art tritt ebenfalls in scharf begrenzten ,,Fliegengürteln“ auf.
Lebensweise: Gleicht, soweit bekannt, der von Gl. fusca.
Hierzu kommen noch als vielleicht neue, wenig bekannte Arten: Gl. ivellmani, wahrscheinlich eine Unterart von Gl. palpaUs und Gl. decorsei, -wahrscheinlich identisch mit Gl. tachinoides.
Anatomie der Mundteile und des Darmkanals.
Da die Tsetsen als Überträger eines Parasiten wii'keu, der in ihnen seinen geschlechtlichen Entwicklungsgang durchmacht, bedarf auch der Stechapparat und Darmkanal, sowie der Saugakt einer kurzen Beschreibung.
Der eigentliche Rüssel ist schon geschildert. Hier ist noch nachzutragen, daß in seiner Wandung ganz ähnlich wie bei der Mücke, der Hypopharynx, der haarfeine Ausführungsgang der sogenannten Speicheldrüsen verläuft. Er endet dicht vor der Rüssel- öftnung. Nach hinten geht er in den längs der Hinterwand des Pharynx verlaufenden gemeinsamen Ausführungsgang der Speicheldrüsen über, der aus einem kleinen bläschenförmigen Receptaculum seinen Ursprung nimmt, in das von rechts und links her die feinen Ausführungsgänge der im Brust- (und Bauch-)Raum in zahllosen Windungen angeordneten Speicheldrüsen einmünden.
Die Zwiebel und der untere Teil des Kopfraums sind erfüllt mit zum Teil sehr mächtigen Muskelbündeln, die das Senkrechtstellen, Einstoßen und Zurückziehen des Rüssels besorgen. Der vordere Teil des chitinösen Pharynx w'ird erfüllt von massigen
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