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Bd. 3 (1906)
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Dr. L. Sander und Dr. Hennig.

Die einzelnen Arten.

Ia. 1. Glossina palpalis, Robineau-Desvoidy (Austen). 1 ) (Abbildg. 6.)

Länge 2 ) 89,5 mm; Flügellänge 89.5 mm; Breite des Kopfes 2,52,75 mm.

Dunkelbraun, Thorax gewöhnlich heller mit dunkelbrauner Zeichnung auf grau­lichem Grunde; Hinterleib meist mit einem wenigstens angedeuteten helleren Längs­streifen, mit heller seitlicher Dreieckszeichnung und gewöhnlich schmalem, hellem Saum am Hinterrande der Leibesringe. Beine, ausgenommen die Hintertarsen und letzten beiden Glieder des vorderen und mittleren Paares, manchmal völlig bräunlichgelb; ge­wöhnlich sind die Schenkel ganz oder zum größten Teil dunbelbraun, bei gut erhaltenen Stücken graulich bestäubt, die Tibien gelblich. Bei dunklen Stücken nimmt die dunkel­braune Zeichnung fast den ganzen Thoraxrücken ein, so daß der hellere aschgraue Grund fast verschwindet.

Verbreitung. Weit verbreitet in Westafrika, vom Gambia bis zum Kongo (auch in Togo), in Portugiesisch Südwestafrika (Hinterland von Angola), in Uganda, Kavirondo, Ugaja (Lott). Auch am Zambesi (Kirk) gefunden. Neuerdings wird sie an

Abbildg. 6.

Glossina palpalis Rob.-Desv. c f Nach Austen.

vielen Orten festgestellt, wo sie bisher unbekannt war, z. B. am Albertsee (Greig) weil ihr jetzt, wo sie als Überträger der Schlafkrankheit festgestellt ist, mehr Aufmerk­samkeit geschenkt wird.

Lebensgewohnheiten usw. Wurde von Austen in der Nähe von Freetown (Sierra Leona) während der Monate August und September 1897 als ganz gemein ge­funden ; auch die weiteren Beobachtungen lassen erkennen, daß sie während der feuchteren Monate fast überall sehr zahlreich innerhalb ihres Verbreitungsgebietes vorkommt. Sie findet sich hauptsächlich längs der Ufer größerer freier Wasseransammlungen: Ströme, Bäche und Seeen, wo sie sich gern auf den im Wasser liegenden Steinen niedersetzt. Schilf und Moräste meidet sie, sucht dagegen gern die Uferdickichte auf und liebt von allen Tsetsen den dichtesten Schatten; daher ist sie nur aus baumreichen Gegenden

J ) Wegen der Synonyma verweise ich auf Austens Monograph etc. und meine Tsetsen.

2 ) Wird von der Stirn bis zur Hinterlcibsspitze gemessen; Rüssel und Palpen und überstehender Teil der Flügel sind nicht mit inbegriffen.