Die menschliche Trypanosomenkrankheit und afrikanische Schlafkrankheit. 643
fliissigkeit auf und können dort mikroskopisch nachgewiesen werden (vgl. S. 650). Trypanosoma gambiense ist 17—28 y lang, 1,4—2 /<, im Teilungsstadium oft bis 3 fi breit.
R. Koch hat im Verdauungskanal von Glossinen zwei Typen von Trypanosomen gefunden, welche stets nebeneinander Vorkommen, nur in infizierten Tieren gefunden werden und deswegen von ihm als Abkömmlinge der mit dem Blute aufgenommenen Trypanosomen und zwar als Geschlechtsformen angesehen werden. Den breiteren, an nach Giemsa-Romanowsky sich blau färbendem Plasma reichen und einen rundlichen Kern von lockerem Gefüge tragenden Typus hält er für die weibliche, den anderen schlankeren Typus ohne blaufärbbares Plasma mit langgestrecktem, fast stab förmigen dichtgefügtem Kern, welcher dunkle gleichförmige Chromatinfärbung annimmt, für die männliche Form nach Analogie der Gesclilechtsunterschiede anderer Protozoen.
In diesem Stadium konnte Koch auch Tryp. gambiense und brucei nach dem Verhalten des Blepharoblasten voneinander unterscheiden, welcher bei letzerem klein (1 n im Durchmesser) und rundlich, bei ersterem dagegen 1,5 n breit und 2,5 fi lang, von ovaler fast stäbchenförmiger Gestalt und quer zur Längsachse des Parasitenkörpers gestellt ist.
Cher die Maße beider Trypanosomen in diesem Entwicklungsstadium macht Koch folgende Angaben:
Novy widerspricht der Annahme von R. Koch, daß die von letzterem in dem Vormagen von Tsetsen (Gloss. palpalis und Gloss. morsitans) beobachteten Trypanosomen
hält diese Flagellaten für harmlose Darmschmarotzer der betreffenden Stechfliegen, welche er in frisch aus der Wildnis stammenden Tsetsen ebenfalls nachweisen konnte.
Cazalbou ließ in Garo am Bani, einem Nebenfluß des Niger, wo Schlafkrankheit selten ist, Hunde und Katzen von frischeingefangenen Tsetsefliegen stechen und fand
Fig. 11.
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Q'L;
Trypanosoma gambiense im Blut. 800:1. (Nach Glatzel.)
Länge Breite 25 fi 3,6 n
37 fi 3,0 n
Länge Breite
Tryp. brucei \ Tryp. gambiense )
Weibchen
34 fi
Entwicklungs- und Geschlechtsformen von Tryp. gambiense bzw. Tryp. brucei seien und