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Bd. 3 (1906)
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und seiner Lagerung nach dein Gouococcus Neisseiis und dem Diplococcus intra- cellularis meningitidis Weiciiselbaums älmlich ist.

An anderen Stellen des Organismus, besonders den Lymphdriisen, kommt dieser Hypnococeus, wie sie ihn nannten, häufig, jedoch nicht beständig vor, kann sich aber aus noch nicht genau ergründeter Ursache rasch im Körper ausbreiten und vermehren.

Seine drohe ist schwankend, meistens sind die Maße 1:5:2 y. die Lagerung ist fast immer extrazellulär. .Färbung gelingt leicht mit allen basischen Anilinfarbstoffen. Dem GiiAMschen Verfahren gegenüber verhalten sich die einzelnen Kokken ungleichmäßig, erst in Kulturen werden sie gleichmäßig positiv.

Kulturen gelingen am besten bei einer Temperatur von 8587 ° C auf Nährböden, welche Ascitesiliissigkeit enthalten.

Der llvpnococcus soll für Affen, Kaninchen und weise Mäuse pathogen sein. Die Ergebnisse der ausgedehnten Kultur - Ubertragungs- und J mmunisieruugsversuche der portugiesischen Kommission haben jedoch an Bedeutung verloren.

Castellani fand nämlich in Uganda 10(12 in der Cerebrospinalflüssigkeit von Kranken auch einen Diplostreptococcus, den er auf Grund ungenauer Nachrichten über die Beobachtungen der portugiesischen Kommission für verschieden vonIlypnoeoccns u hielt. Es fiel ihm aber auf, daß diese Streptokokken­infektion nur im letzten Stadium der Krankheit erkennbar war.

Nach Castellani unterscheidet sich dieser Diplostreptococcus von Strepto­coccus hnccolutus (Fränkel's Diplococcus) durch gutes Wachstum auf Gelatine, von Sfr. pyogenes durch sein besseres Wachstum auf allen Medien, besonders auf Agar, durch die Neigung seiner Kolonien zusanunenzufließen und durch das Unvermögen, Milch zu koagulieren.

Als Castellani dann die Cerebrospinalflüssigkeit een trif ugierte, entdeckte er im Sediment Trypanosomen und machte damit dem Suchen nach einem bakteriellen Krankheitserreger ein Ende.

Bruce erkannte sofort mit Castellani die Bedeutung dieser Entdeckung und klärte durch weitere in Gemeinschaft mit Naramig und Grekj u. a. vorgenommene Studien die Ätiologie dahin auf, daß die Krankheit durch die Infektion mit Trypanosomen hervorgerufen, daß der Yermi111 er der Infektion Glos sina pulpa Hs , eine Tsetsefliege, ist, und daß das von Dutton am Gambia beobachteteTrypanosomenfieber das e r s t e S t a d i u m der Schlafkrankheit bildet, welche zur vollen Entwicklung kommt, wenn die Krankheitserreger in die Cerebrospinalflüssigkeit ein­dringe n.

Diese von Brault schon 1898 als Vermutung ausgesprochene und auch von Brumpt 1903 vertretene Auffassung ist durch die neuesten Beobachtungen er­gänzt und etwas modifiziert worden, in der Hauptsache aber als richtig zu betrachten.

Castellani hielt sein Trypanosoma für eine von dem schon früher beim Menschen gefundene Tryp. gumbiense verschiedene Art Tryp. ugandensc, und Kruse bezeiehnete es nach Durchsicht der Präparate Castelllanis als Tryp. ca stet- lanii. Es hat sich aber gezeigt, daß die von beiden Forschern aufgestellten Unter­schiede inkonstant sind, von der Verschiedenheit der Nährböden abhängen und beim Überimpfen auf empfindliche Tiere (Affen) verschwunden.

Die Morphologie dieser Trypanosomen oder Trypanozoen (Lüiie) ist an anderer Stelle eingehend beschrieben wmrden (Bd. III S. 113 u. f.). Es ist deswegen hier nur eine Abbildung beigefügt (Fig. 11), welche die Parasiten im Blute wiedergibt.

Beim Menschen treten die Parasiten, nachdem sie durch den Stich der Stech­fliege in die Blutbahnen der Haut gelangt sind, zuerst in den Lymphdriisen und im Blute, erst später im Centralnervensystem, besonders in der Cerebrospinal-