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Dr. Hans Ziemann.
Die betreffenden Organismen verhielten sich verschieden. Einige starben bereits nach einigen Stunden, nachdem der Periode der Lähmung eine kurze Periode einer scheinbar erhöhten Beweglichkeit voraufgegangen. Andere wurden überhaupt nicht durch die Strahlen beeinflußt, während der Rest sich nach anfänglicher Lähmung und nach Aussetzen des Versuchs wieder erholte. Zellschmarotzer wie Coccidium schneidert Bütschi.i und Adelea ovata Schneider wurden im Darm des Lithobins forficatus (Tausend- fuß) trotz 14 ständiger Exponierung nicht beeinflußt, auch nicht der in den roten Blutkörpern schmarotzende Karyohjsus lacertarum LabbE. Man wird keinen Malariker 14 Stunden Röntgenstrahlen exponieren können, wie es Schaudinn mit seinen Versuchsobjekten getan. Entsprechend modifizierte Versuche dürften aber doch Wert haben.
Uber die Behandlung der Leukämie und der perniziösen Anämie durch Röntgenstrahlen hat sich bereits eine ganze Literatur entwickelt, die unmöglich hier auf ge führt werden kann. Eine große Anzahl von Angaben finden sich notiert in Eolia haematologica 1905 Nr. 4. So viel scheint mir aus den bisherigen Resultaten hervorzugehen, daß durch die Röntgen strahlen auf ein wichtiges Blutelement, nämlich die Leuko- cyten, scheinbar eine gewisse deletäre Wirkung ausgeübt wird. Vgl. auch Verhandlungen des letzten deutschen Kongresses für innere Medizin 1905. Es wäre immerhin möglich, daß, wenn sich die Lichttherapie bei gewissen Blutkrankheiten bewährt, sie auch bei den schweren anämischen Zuständen infolge von Malaria in den Bereich der Versuche gezogen werden wird.
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