Malaria.
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iwhoa schwieriger schon die der Perniciosa. Bisher war man meist der Mei- .gmm : tjnung, daß die sexualen Formen überhaupt nicht durch Chinin beeinflußt werden, i 5. Unter den Gametocyten scheinen am resistentesten gegen
iairlD ?»Chinin wieder die Makrogameten zu sein. Da die Makrogameten durch [arftTfil ^Parthenogenese die Rezidive veranlassen, würde das auch die häufige Wirkungs- 9i - gi8oI j y losigkeit des Chinin gegenüber den Rezidiven erklären. Dagegen werden die Mikro- oterrrfig " gametocyten, besonders der Tertiana, wie ich mehrfach sehr deutlich bei fort- urrahml laufenden Blutuntersuchungen wahrnehmen konnte, oft bald abgetötet, während hlL 9iF) die Makrogameten noch weiter im Blute sichtbar bleiben können, um dann bei
hgisne energischer Chinintherapie ebenfalls allmählich zu verschwinden. Die erwachsenen ^oräßM Makrogameten der Perniciosa können dagegen auch hohen Chinindosen wochenlang
a*i9biw widerstehen. Der Grund für die Chininresistenz derselben ist in ihrem dichteren
smajsTT Plasmaleibe zu suchen, welcher der explosiven Wirkung des Chinins mehr Wider- i basta stand entgegensetzt als der der männlichen Gametocyten.
> Gualdi und Maiitirano, ferner Bignami und Bastianelli zeigten allerdings,
ib heb daß die Gametocyten der Perniciosa aus dem Blute eines Kranken, welcher Chinin moiöd bekommen, im Anopheles zur Sporogonie schritten, daß also auch die Mikrogameten- lanblicf bildung durch Chinin nicht gestört sein konnte.
„Trotzdem 2,5 g Chinin in einer Dosis und während der folgenden Tage 1,5 bzw. .Igt 0,1 1,0 tgl. gegeben wurden, verschwanden die Gametocyten nicht aus dem Blute, und auch
ui 9ni9 eine intensive Chininkur konnte, wenn sie erst nach verschiedenen Anfällen begonnen wurde, ■) tilaio nicht die Bildung der Gametocyten hindern. Dagegen kam es bei sofortigem Beginne n i9h der Chininkur nicht zum Auftreten von Gametocyten im peripheren Blute. Letzteres tnrimfB | stimmt ganz mit den Untersuchungen Verf.s überein. Auch Schaudinn (1. c.) sah in Lerne ulH. rrri , | im Blute seines sorgfältig chininisierten Dienstmädchens Tertianagametocyten und konnte .buißb damit, ebenfalls im Gegensatz zu Schoos’ Experimenten in Holland, noch Anophelinen leiüttar infizieren.
Dies alles würde direkt gegen die Annahme sprechen, daß wenigstens die to'LäiM Mikrogametocyten durch Chinin beeinflußt werden können. Indeß scheinen nicht V- 9Üs alle Mikrogametocyten, die ja z. T. schon spontan im Blute absterben, unbeeinflußbar tioii/b durch Chinin zu sein.
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Verf. beobachtete einen Togo-Negerknaben mit reichlichem Befunde an Gametocyten der Perniciosa, durch den von 2 Anopheles costales einer infiziert werden konnte, der aber nach 6 tägiger Chininisierung (ä 1,5 g) 4 Kontroll-Anopheles costales nicht mehr zu infizieren vermochte, obgleich die Makrogameten im Blute weiter nachweisbar blieben.
Auch die große Einschränkung der Malaria, von der Koch, Ollwig und andere durch Massenchininisierung der. 1 Malaria - infizierten, also doch Gametocyten führenden eingeborenen Bevölkerung in Dar es Salam und Neuguinea usw. berichten, scheint mir für meine obige Erklärung zu sprechen. Speziell die Gametocyten der Perniciosa, die sog. Halbmonde, sind als besonders chininresistent schon lange bekannt. Von den Makrogameten dieser Parasiten ist dasselbe soeben noch scharf betont. Würden aber die Mikrogametocyten dieselbe Resistenz dem Chinin entgegensetzen, so wäre eine Ausrottung der Malaria bei der malariaverseuchten Bevölkerung auf Grund des KocH’schen Prinzips der Malariabekämpfung mindestens sehr erschwert, da man lange und geduldig den allmählichen Übergang sämtlicher Makrogameten in die durch Chinin abzutötenden Schizonten ab warten müßte. Die Beeinflußbarkeit der Mikrogametocyten durch Chinin dürfte daher sowohl in therapeutischer wie in prophylaktischer Beziehung wichtig sein.
Vielleicht kommt man der Wahrheit am nächsten mit der Annahme, daß die Mikrogametocyten je nach ihrem Alter sich dem Chinin gegenüber verschieden ver-