Malaria.
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rr£ii93 Behandlung solche Patienten monate-, ja jahrelang ihre Infektion mit sich herum- ■plxloa i f | schleppen.
Verf. sah solche Fälle in Italien zu Dutzenden. Marchiafava zitiert einen Fall von sbhaB. ; Barker, wo ein wegen Malaria wochenlang nicht behandelter Nephritiker erst einer IqeitB Streptokokkenseptikämie erlag, ohne daß es zu perniciösen Symptomen gekommen wäre. nneW Wenn natürlich ein solcher Kranker unter schlechten äußeren Lebensbedingungen lebt, 29 bnrr ; und es zu Amyloiddegeneration der inneren Organe infolge von Kachexie kommen sollte, slnnöd könnte schließlich infolge anderer interkurrenter Krankheiten der Exitus eintreten (vgl. 9doaM Kachexie).
Bei Tertiana und Quartana, mit weniger Sicherheit bei der Perniciosa nrrßl kann man aus der Menge der Schizonten auf die mehr oder weniger erhebliche jwxloS Schwere der Anfälle schließen.
Auch gelingt es dem Geübten bei Quartana leicht, den Ausbruch auf I 4—2 2—4 Stunden vorher genau vorherzusagen, vorausgesetzt, daß vorwiegend Schizonten
ia rni im Blute vorhanden sind, bei Tertiana auf 4—6 Stunden. Es ist das wesentlich 9xiaß3 Sache der Übung.
Bei der Perniciosa gelingt das mit einiger Sicherheit auf ca. 4—5 Stunden L iov vor dem Anfalle nur dann, wenn das Fieber intermittierenden Typus zeigt, und
fln9W wenn im Blute als einziger Befund große Ringe oder Scheiben mit Pigmentkorn
srrioS) (Schizonten) erscheinen.
Leider ist der Befund, wie schon erwähnt, manchmal zeitweise negativ. In i'iebrtfi anderen Fällen sehen wir mehr oder weniger alle Stadien der Perniciosaparasiten doielg gleichzeitig im peripheren Blute verkommen.
Das Drohen eines perniciösen Anfalles kann man aus dem Blutbefund abILe allein nicht mit Sicherheit entnehmen, da die schwersten Symptome, wie wir schon
n9ilßs sahen, sich finden können, trotzdem im Fingerblute Parasiten nicht zu sehen sind. Im
rt9gllß allgemeinen aber wird man bei einer sehr großen Menge von Parasiten der Perniciosa
uri im peripheren Blute mit einem schweren Anfall rechnen müssen, der energischste
rbxIT Therapie sofort nötig macht. Auch der klinische Befund läßt an eine schwere
IabR Perniciosa denken, wenn in kurzer Zeit der Kranke somnolent wird, das Bewußtsein
eihev . verliert oder in tiefer Apathie daliegt. Kommt es zu Coma und Aufhebung der BfteR Reflexe, oder tritt unter kaltem Schweiß und Cvanose das Stadium algidum ein,
ß'I oa so kann ohne Behandlung die Prognose infaust auch quoad vitam werden.
Findet man dann außerdem noch Parasiten, die gerade in der Sporulation be- Bfmg griffen sind, was eine Steigerung der Symptome in den nächsten Stunden er-
9tißw warten läßt, so trübt sich die Prognose noch mehr, ebenso, wenn schon ein oder
ml9rrr mehrere solche bedrohlichen Anfälle vorhergegangen. Trotzdem kann jede
xri’iT Form der eigentlichen Perniciosa noch zur Heilung kommen, falls
olo' sofort energische sachverständige ärztliche Hilfe zur Stelle ist.
GiT Trifft letztere Voraussetzung zu und handelt es sich um ein sonst
rraeg gesxxndes Individuum mit Perniciosa-Neuerkrankung, dann darf es
iiixfo ohne Verkettung ungünstiger Umstände überhaupt zu keinem Exitus
m o if kommen. Bedingung für eine bessere Prognose in solchen verzweifelten Fällen
ui lex ist natürlich, daß man nicht nur energischste und sofortige Chininbehandlung ein-
.I9fi9l leitet, also nicht etwa den vielleicht gar nicht eintretenden Temperaturabfall ab- 91'ißw wartet, sondern auch für eine intensive symptomatische Behandlung Sorge trägt.
Wenn daher Sägard in Madagaskar unter 24 Fällen von Perniciosa 15 Todesfälle ,9llad hatte, Q,u£tand in Gabun auf dem Schiffe „Thisbe“ 22 Mann verlor, bei einer Besatzung
T nov von 76 Mann, Barius am Senegal 33°/ 0 , so stehen dem in mindestens ebenso gefährlichen
edmR Fiebergegenden auch viel günstigere Zahlen gegenüber. (Vgl. Zahlen in den Abschnitten Bi9riT Therapie und Prophylaxe.) Wir sehen, der Begriff der „Perniciosa“ hängt nicht allein
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