Tagen oder Wochen in Form eines regulären Fieberanfalles wieder zum Vorschein zu kommen. Es sind dieselben Symptome, wie wir sie so oft im Prodromalstadium besonders der Perniciosa antreffen. Bei großer Sorgfalt kann man zuweilen schon in diesen Prodromalstadien Malariaparasiten nach weisen.
Wegen der meist negativen Blutbefunde erkennt der Theoretiker diese Zustände nicht als malarisch, wohl aber der Praktiker. Dieser gibt Chinin und erwirbt sich dadurch den Dank des Patienten. Wir hätten somit eine Art abgeschwächter oder in klinischer und parasitologischer Hinsicht etwas modifizierter chronischer Malaria vor uns.
Häufig hört man die .Meinung von erfahrenen Tropenleuten, daß sie lieber ein ordentliches, kräftiges Fieber haben, als jene in mehr oder weniger regelmäßigen Zwischenräumen wiederkehrenden nervösen Zustände. Immerhin wird man in solchen Fällen selbst bei mangelndem Parasitenbefunde aus dem übrigen Blutbefunde (basophile Granulationen, Polychromatophilie, Leukopenie und relative Vermehrung der großen mononukleären Leuko j eyten) eine latente Malaria mutmaßen können. Auch wo diese letzteren Hinweise, die sich aus der Blutuntersuchung ergeben, fehlen, empfehle ich dringend, bei allen mehr oder weniger regelmäßig wiederkehrenden Störungen irgend eines Organs, wo die Ätiologie ganz dunkel bleibt, eine energische Chinintherapie, eventuell sogar bis 2 g pro Tag. anzuwenden. Voraussetzung ist natürlich, daß vorher alle sonst üblichen Mittel erfolglos versucht sind. In Fällen periodisch auftretender Migräne sah ich davon in Kamerun den besten Erfolg. Schließlich bleibt der Erfolg in der Praxis stets Sieger über die schönste Theorie.
Literatur über larvierte Malaria.
1902 Craig, Ch. F., Latent and masked malarial fevers. Medical Ree. 15. II.
1903 Cronquist, J., Beitrag zur Kenntnis vom Wechsellieber und besonders dessen larvierten
Formen bei Kindern. Nord. med. ark. Afd. II. 3. F. III. Nr. 9. Citat.
1901 vox Hovorka, Aphorismen eines alten Malariapraktikers. Arztl. Central - Anzeiger. (Wien.) Bd. 18. Nr. 32.
1898 Zakhariane, A., Contribution ä l’etiologie des acces de fievre paludeenne. Journ. de med. mil. russ. Avril. Ref. Rev. de med. 1899. Bd. XIX. Nr. 19. p. 750.
Angeborene Malaria.
Von mehreren Seiten, auch von Moxcorvo, ist die Möglichkeit einer Übertragung* der Malaria von der Mutter auf den Fötus betont worden.
Z. B. beschreibt Duchek die starke Ansammlung dunklen Pigments in der geschwollenen Milz eines Fötus, dessen Mutter während der Gravidität stark an Intermittens gelitten hatte. Ohne Blutuntersuchung hat der Fall keine beweisende Kraft.
Auch Winseow beobachtete angeblich Parasiten im Blute eines Kindes, dessen Mutter an Malaria litt und zwar gleich am Tage nach der Geburt. Ähnliches berichtet Bein.
Die Möglichkeit einer Infektion post partum ist in letzterem Falle durchaus nicht ausgeschlossen.
Felkin (zitiert nach Scheube) will ebenfalls 2 Fälle kongenitaler Malaria gesehen haben. Da der betreffende Autor angibt, daß die Malaria auch durch den Vater übertragen werden könne, ebenso von der Mutter durch Säugen, kann man den Angaben dieses Autors gar keinen Glauben schenken.
Bignami bemerkte im Blute und in den inneren Organen von 3 Föten malariakranker Mütter nicht die geringste Spur einer malarischen Infektion und glaubt, daß in den kernhaltigen roten Blutkörperchen des Fötus die Malariaparasiten sich nicht gut entwickeln könnten.
Terburgh sah ebenfalls keine parasitologisch festgestellte kongenitale Malaria.
Auch Sereni läßt das Bestehen kongenitaler Malaria sehr zweifelhaft, indem er nie