Malaria
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:s ni|jöin einer Fiebergegend auftreten sollen, scheide ich von der Be- (oßit 1 trachtung als zu unsicher im pathologischen System fundiert .ai/ß \ a u s. Mau versteht unter larvierter Malaria Zustände, bei denen statt des gewöhn- ri9iloil ^liehen Fieberanfalles, bestehend aus Frost, Hitze, Schweiß bzw. Hitze und Schweiß rabriß andere Symptome auftreten, die sich durch die Regelmäßigkeit und Intermittenz ?mili 11 ? ihres Auftretens, sowie ihre Beeinflußbarkeit durch Chinin auszeichnen.
; | Die Erscheinungen bestehen hauptsächlich in dem Auftreten intermittierender ziusVL Neuralgien. Es können aber auch alle anderen Organsysteme betroffen sein. Z. B. irnßi : '* kann es auch zu Reizungs- und Lähmungserscheinungen intermittierender (oder 9di9ld bleibender) Art kommen, zu Anfällen von Schwindel, zu Blutungen, intermittierenden rrleflA Affektionen der Atmungsorgane, wie Bronchitis und den verschiedenen Affektionen i i9b der Haut, der Augen und Ohren. Ich verweise, um Wiederholungen zu vermeiden,
ob ni in der Beziehung auf den Abschnitt chronische Malaria.
Hovorka, der eine große Erfahrung in 3Ialaria hat, sah unter den sog. larvierten »rmo'l Formen meist Neuralgieen des Nervus trigeminus und zwar im besonderen des Nervus unqire supraorbitalis, die fast ausnahmslos einseitig verliefen. Seltenere Formen waren Neuralgieen ■Z 89b des Nervus tibialis. Auch eine tägliche 3 p. m. einsetzende Koryza einer Nasenhälfte mit drbßn nachfolgender gesteigerter Tränensekretion wurde beobachtet; einmal Schmerzanfälle im i9in’J Unterleibe in der Gegend der Gallenblase, die jeden 3. Tag in derselben Weise sich ein- 9fil9t8 stellten und dieselbe Anzahl von Stunden anhielten. Nach energischer Chininbehandlung loei9v | verschwanden dieselben.
Man hat den Fieberlarven eine große Skepsis entgegengebracht, da es nur ri9tl9a ■. selten gelang, während der betreffenden Malaria larvata-Anfälle Parasiten mikroskopisch silußü nachzuweisen. Nur Zakhariane (zitiert nach Mannaberg) hatte unter seinen d 841 148 Fällen 27, also 18 % mit mikroskopisch festgestellter Malariainfektion. Andere
idooS Beobachter hatten bedeutend weniger positive Befunde. Auch der Umstand, daß T eil.» die Fieberlarven vielfach intermittierend aufgetreten und durch Chinin günstig be- irftnxo einflußt wurden, wurde vielfach als nicht beweisend für die Malarianatur der 9d9id Fieberlarven angesehen. In der Tat zeigen ja besonders manche Krankheiten des rmZ Nervensystems ein durchaus typisches, intermittierendes Verhalten. Es ist bekannt, i flßf 1 daß es Neuralgieen des Trigeminus gibt, die außerordentlich regelmäßig und inter- jittixn mittierend wiederkehren, auch der Chininwirkung zugänglich und doch nicht mala- rloah risch sind.
In einem Falle von linksseitiger Supraorbitalneuralgie bei einem Matrosenartilleristen sJ ai in Lehe, der mehrfach Tertiana bereits überstanden, sah ich indeß im Blute die Gameten I ’i9b der Tertiana. Die Anfälle traten etwa alle 8 bis 14 Tage an 1 bzw. 2 aufeinanderfolgen- I ü9b den Tagen auf, und Chinin hatte jedesmal prompte Wirkung. Ja. wenn an den be- i9fl9Ti treffenden Tagen, an welchen die Anfälle erwartet wurden, Chinin prophylaktisch gegeben drum wurde, so unterblieben dieselben. Die Neuralgie war erst einige Monate nach erfolgter xehsK Malariainfektion aufgetreten.
Bemerkenswerterweise scheinen in Gegenden mit schwerer Malaria die Fieber- i97-ißi larven seltener zu sein wie in solchen mit leichter Malaria.
Ferner wird übereinstimmend in allen Malariagegenden, in denen die Heftig- Jied keit der Infektion nachzulassen beginnt oder schon nachgelassen hat, das vermehrte ifiuA Auftreten der Fieberlarven gemeldet. Die mir bekannten Ärzte in den malaria- •iNftai infizierten Marschen Deutschlands bestätigen das. Auch erwähnte Grober noch Isiüi kürzlich dasselbe in bezug auf die Malariagegenden Thüringens. Es hielt daher i> aüf für die Praktiker schwer, nicht an irgend einen ätiologischen Zusammenhang mit 1 -ieb der Malaria zu glauben.
Gewiß ist mit dem Begriff „Fieberlarve“ ein großer Unfug getrieben worden hau und das geschieht noch.
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