Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1906)
Entstehung
Seite
119
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Die im Blute schmarotzenden Protozoen und ihre nächsten Verwandten. 119

welche wir auch bei den Trypanosomen unserer Süßwasserfische finden. Auch bei einigen anderen Säugetiertrypanosomen werden wir ihr wieder begegnen, aber auch nur bei einigen, während Tryp. vivax z. B. ebenso wie Tryp. evansi schon bei Unter­suchung des frischen Blutes wegen der ganz anderen Bewegungsweise sofort von Tryp. brucei zu unterscheiden ist.

Die Vermehrung erfolgt stets durch eine einfache Zweiteilung. Im Ver­gleich zu Tryp. lewisi erscheint sie einfacher, weil Ortsveränderungen des Blepharo- blasten mit ihr nie verbunden zu sein scheinen, sowie ferner, weil sie sich in der Regel erst dann wiederholt, wenn die bei der vorausgegangenen Teilung entstandenen Individuen sich bereits voneinander getrennt haben. Nur ausnahmsweise beginnt eine neue Teilung eines oder beider Tochterindividuen, bevor die vorausgegangene

Fig. 23.

Trypanozoon brucei (Pi.imm. u. Bradf.) aus Kamerun, auf Ratte überimpft) Altere Teilungsstadien. Original. Vergr. ca. 3000:1.

(Jüngere Teilungsstadien siehe in Fig. 10.)

a Eines der beiden durch die erste Teilung entstandenen Tochterindividuen erneut ge­teilt.

b Beide kurz vor der Trennung stehende Tochterindividuen im Beginn einer neuen Teilung.

zur Bildung dieser Tochterindividuen führende Teilung völlig abgelaufen ist. Daß «ine solche vorzeitige Teilung bei beiden Tochterindividuen einsetzt, scheint sehr selten zu sein (vgl. Fig. 23 b). Eine vorzeitige Teilung eines der beiden Tochter­individuen ist dagegen bereits mehrmals beobachtet worden und zwar hatte dieselbe bei den diesbezüglichen Beobachtungen von Prowazek und mir selbst stets so früh­zeitig eingesetzt, daß bei flüchtiger Betrachtung eine simultane Dreiteilung vorge­täuscht wird (vgl. Fig. 23 a). Die Teilung des Blepliaroblasten erfolgt nach meinen Beobachtungen fast stets schräg zur Längsachse des Tieres, seltener in der Weise, daß sich die Achse des hantelförmig eingeschnürten Blepliaroblasten in die Längs­richtung des Körpers einstellt. Wie bereits Laveran und Mesnil betont haben, geht sie in der Regel der Teilung des Hauptkernes zeitlich ein wenig voran. Eine