Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1906)
Entstehung
Seite
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Die im Blute schmarotzenden Protozoen und ihre nächsten Verwandten.

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anderen Egeln. Läger verfolgte die Weiterentwicklung der von ihm Trypanoplasma varium genannten Parasiten aus Cobitis in ähnlicher Weise, wenn auch nicht so voll­ständig wie Keysselitz in einer Clepsine (Hemiclepsis marginata).

Erwähnt sei schließlich noch, daß diesem im Blute von Süßwasserfischen schmarotzen­den Trypanoplasma sehr ähnliche Arten auch im Darmkanale einiger Seefische gefunden sind. Läger hat ein Trypanoplasma intestinale aus dem Ösophagus von Box salpa kurz beschrieben und Keysselitz hat Trypanoplasmen im Magen und den angrenzenden Darm­abschnitten von Gadiden und von Cyclopterus lumpus gefunden und die Form aus dem Cyclopterus- Magen Trypanoplasma ventriculi genannt, freilich ohne eine Kennzeichnung beizufügen, die doch schon allein zur Gültigkeit des Artnamens notwendig gewesen wäre.

Literatur über Trypanoplasma.

1904 Keysselitz, Über flagellate Blutparasiten bei Süßwasserfischen. (Sitzber. d. Gesellsch.

naturf. Freunde Berlin. Jahrg. 1904. Heft 10. S. 285296.)

1904 Laveran, A., Trypanosome et Trypanoplasme du Vairon. (C. R. Soc. Biol. Paris. T. 57. Nr. 28. p. 250251.)

1901 Laveran, A. u. Mesnil, F., Sur les Flagelles ä membrane ondulante des poissons (genre Trypanosoma Gruby et Trypanoplasma n. gen.). (C. R. Acad. Sei. Paris. T. 133. Nr. 18. p. 670675.) [Vgl. auch das auf S. 76 angeführte Buch der­selben Verfif.]

1904 Läger, L., Sur la morphologie du Trypanoplasma des Vairons. (Ibid. T. 138. Nr. 13. p. 824825.)

1904 Derselbe, Sur la structure et les affinites des Trypanoplasmes. (Ibid. T. 138. Nr. 14. p. 856859, avec 5 figs.)

1904 Derselbe, Trypanoplasma varium n. sp., parasite du sang de Cobitis barbatula L.

(C. R. Soc. Biol. Paris. T. 57. Nr. 30. p. 345347.)

1905 Derselbe, Sur la presence dun Trypanoplasma intestinal chez les Poissons. (Ibid.

T. 58. Nr. 11. p. 511513.)

1903 PijEhn, M., Trypanoplasma cyprini nov. spec. (Arch. f. Protistenkde. Bd. 3. H. 2. p. 175180, mit Taf. XII.)

Tr ypan opliis.

Fig. 6.

Im Gastralraum verschiedener Siphono- phoren lebt ein eigentümlicher trypanosomen­ähnlicher Schmarotzer, namens Trypanophis grobbeni, welcher ähnlich wie Trypanoplasma neben einer undulierenden Membran, deren verdickter Randsaum sich in eine freie Geißel verlängert, noch eine zweite freie Geißel besitzt, bei welchem aber diese zweite Geißel sehr viel schwächer ausgebildet ist als bei Trypanoplasma. Sie ist verhältnismäßig kurz, außerordentlich fein und ohne erkennbaren Einfluß auf die Vorwärtsbewegung des Try­panophis, insofern bei dieser Vorwärtsbewe­gung die für andere, mit freier Geißel voran­schwimmende Flagellaten charakteristische Spiraldrehung des ganzen Körpers ausbleibt.

Keysselitz faßt deshalb diese Geißel als ein rudimentäres Gebilde auf und hiernach würde Trypanophis eine Art Mittelstellung einnehmen zwischen Trypanoplasma u n d den einer solchen zweiten Geißel völlig baren Trypanosomen. In Rücksicht hierauf mußte die Form hier erwähnt werden. Von weiteren Einzelheiten ihres Baues sei aber nur angeführt, daß an dem Vorderende dicht

Trypanophis grobbeni. (Aus Keysselitz.