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Der Baumwollbau in den deutschen Schutzgebieten : seine Entwicklung seit dem Jahre 1910 / hrsg. vom Reichskolonialamt
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größerer Exportwerte des von der heimischen Industrie so dringend be­nötigten Rohmaterials in Tätigkeit zu setzen.

Europäische Pflanzungsunternehmungen haben zwar in früheren Jahren wiederholt Versuche mit der Baumwollkultur unter­nommen, sie jedoch nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder eingestellt.

B. Natürliche Vorbedingungen.

1. Boden. 1 )

Die Bodenverhältnisse Togos sind trotz des geringen Umfangs des Landes außerordentlich verschiedenartig.

Der schmale Küstenstreifen hat vorwiegend leichten Sandboden. Nach den Versuchen, die früher in Kpeme angestellt wurden, ist auf ihm Baumwollbau nur möglich, wenn genügend gedüngt wird. Im allgemeinen und für die Volkskultur kommt dieser Boden für Baum­wolle jedoch nicht in Betracht, da er eine zu geringe wasserhaltende Kraft besitzt.

An den Küstenstreifen schließt sich nördlich das aus lehmiger und sandiger Roterde bestehende, nach dem Togogebirge zu allmählich an­steigende Küstenhinterland an. Das Küstenhinterland wird von mehreren Flüssen, demMonu, Haho, Schio undTodschiedie stellenweise zu alluvialen Ablagerungen Veranlassung gegeben haben, durchschnitten. In dieses Gebiet fallen die Baumwollanbaugebiete von Lome-Land, Anecho und die der südlichen Teile der Bezirke Misahöhe und Atakpame.

Ein Teil der Baumwollgebiete von Misahöhe und Atakpame liegt zwischen den Bergzügen, den dem Togogebirge vorgelagerten Ebenen und in den Tälern, in welche vom Gebirge die Verwitterungsböden ab­geschwemmt sind.

Von den Gebirgsgebieten selbst weist hauptsächlich nur die Land­schaft Akposso (Bez. Atakpame) für den Baumwollbau geeignete Böden in größerem Umfange auf.

In der Landschaft Kpedji, im nördlichen Teil des Atakpame-Bezirks herrscht eisenschüssiger, durch Verwitterung der quarzreichen Gneise und Granite entstandener Sand mit Bohnerzbildung vor. Eine Aus­nahme machen hier die Schwemmlandgebiete der Flüsse, nament-

h Hier sei auf eine, demnächst erscheinende Arbeit des Königl. Landes­geologen Dr, Kört:Ergebnisse der neueren geologischen Forschung in den deutsch-afrikanischen Schutzgebieten verwiesen, deren Inhalt leider nicht mehr berücksichtigt werden konnte. (Während des Drukes zugesetzt. RKA.)