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Notizen.
schildere. Geschieht derartiges, dann wird die Prvstitutivn von selbst nicht verschwinden, ciber sich in das Dunkel zurückziehen, wohin sie gehört.
Nochmals die SchiffSnamen. Was hat Hamburgs Rhederei dem ungenannten Verfasser des in diesen Blattern veröffentlichten Aufsatzes „Schiffsnamen" gethan, daß sie für ihn garnicht vorhanden ist? Weshalb macht er der deutschen Rhederei einen Vorwurf, den er doch höchstens der Rhederei des Norddeutscheu Lloyd zu Bremen machen kann? Ist er der Meinung, daß der Norddeutsche Lloyd der Inbegriff der deutscheu Handelsflotte sei? Dauu möchten wir uns erlauben, ihn daran zu eriunern, daß der Norddeutsche Lloyd allerdings nahezu die einzige Bremer Dampfschiffsrhederei ist, aber doch nur über 3V transatlantische Dampfschiffe uud über 9 Küstendampfer verfügt, Hamburgs Rhederei aber unter seinen 600 Schiffen nicht weniger als 170 Seedampfschiffe mit einem Tonnengehalt von über ^ Million auszuweisen hat. Und diese 170 Dampfschiffe entsprechen mit ihren 170 Nameu nahezu vollständig den Anforderungen, die der Verfasser jenes Aufsatzes stellt und nicht erfüllt findet bei den 30 Namen des Bremer Lloyd!
Das Hauptunternehmen Hamburgs ist die Hnmbnrg-Amerikanische Packctfahrt- Aktien-Gesellschaft. Sie hat 23 Dampfer ans dem Ozean in Fahrt, und diese Dampfer tragen Namen, die allerdings zum Teil deutschen Ländernamen, ähnlich klingen, aber doch nur deutscher Geschichte entnommen sind, oder ans welcher Landkarte der Gegenwart finden sich die Namen: „Allemannia," „Teutonia," „Vandalia," „Albiugin," „Rhaetia," „Rugia"? Woher aber die Nameu genommen sind, dn stammen nnch die, andern her, die „Frisici," „Silesia," „Borussia," „Hungnria," „Mvravia," uud wie die auderu Dampfer dieser Gesellschaft heißcu.
Das zweitgrößte Unternehmen Hamburgs ist die Hamburg-Südamerikanische Gesellschaft. Sie hat 18 große transatlantische Dampfer in regelmäßiger Fahrt nach der Ostküste Südamerikas, uud fast alle diese Dampfer tragen südamerikanische. Nameu, ich nenne, nur: „Desterro," „Petropolis," „Nosario," „Rio," „Corrientes," „Paranagna," „Ceara," „Pernambnco," „Santos," „Argentina" n. s. w. ' Nach der Westküste Südamerikas fährt die Deutsche Dampfschifffahrts-Gesell- schaft Kosmos mit 14 Dampfern. Die Dampfer fahreu nn der Westküste hinauf bis Guatemala, sie machen die größten Reisen, die überhaupt deutsche Dampfer ausführen. Seine Namen hat der Kosmos dem alten Aegypten entlehnt: „Memphis," „Snhharah," „Ramses," „Theben," „Menes." „Uarda," „Ibis," „Kambyses." „Totmes," „Setos," „Nekv" u. s. w. werden durch ihn verherrlicht.
Eiueu Bruchteil des Hambnrg-Chinesischeu uud -Jnpanesischeu Verkehrs ver- mittclu die 10 Dampfschiffe der „Deutschen Dampfschiffs-Nhedcrei." Ihre Namen sind dem Sternenzelt entnommen. So viel Schiffe, wie kleine Planeten am Himmel sind, stellten die Gründer als ihr Ziel hin, und so wurden die Dampfer getauft: „Atalcmta," „Bcllona," „Olympia," „Kassnndra," „Hcsperin," „Massalici," „Poly- hymnia" u. f. w.
Die Privatkraft Rob. M. Slomans unterhält regelmäßige Fahrt nach Australien. Die großen australischen Dampfer sind getnnft uach Häfen des Mitlelmeeres, >veil sie dns Ziel der ersten erfolgreichen Dampferfahrt Herrn Slomans waren; sie heißen: „Sorrento," „Marsala," „Catcinia."
Nach Afrika fährt die, Woermann-Linie jetzt mit sieben für afrikanische Fahrt eingerichteten Dampfern. Wie die Linie geuauut wurde nnch dem großen Pionier des deutsch-afrikanischen Handels, so die einzelnen Dampfer nach den Namen seiner Familieuglieder. „Carl Woermanu" heißt der Pionierdampfer, „Mine Woermann,"