466 Zur Prachtwerksindustrie.
stellen — vorläufig noch verschwindend klein; Namen wie „Gardafui," „Bcigci- moho," „Vitu," „Malaeea," „Si-kiang" oder „Huon" sind sicher geeigneter; mit ihnen wurde man dein Zweck der Unterscheidung, in bescheidenem Grade auch dem Bedürfnis der Phantasie gerecht werden, und dem Publikum würde durch Erweiterung seiner geographischen Kenntnis ein Dienst erwiesen. Vor allem aber wären solche Namen kein so trauriges Armutszeugnis für den maritimen izc-nin« nvoionvlirknnuz des deutschen Reiches.
Zur Prachtwerksindustrie.
nscunmenfasscnde Darstellungen der Geschichte der römischen Kaiserzeit sind, wenn man von frühern ungenügenden Versuchen absieht, uus Deutschen erst in den letzten Jahren geschenkt worden. Leopold von Rankes geistvolle und in großartigen Zügen entworfene Darstellung darf in ihrer Art als das vorzüglichste
Werk der einschlagenden Forschung bezeichnet werden. Hervorragend ist cinch die umfassende Bearbeitung der Geschichte der Kaiserzeit von Hermann Schiller, namentlich durch die erschöpfende wissenschaftliche Verwendung des gesamten literarischen wie inschriftlichen Materials, ein Umstand, der dein genannten Werke deshalb einen besondern Vorzug verleiht, weil durch den steten Hinweis auf die Quellen und deren Wert überall der historische Thatbestand geprüft werden kann. Der Vvlleuduug des Werkes dürfen wir hoffentlich binnen Jahresfrist entgegensehen. Dann ließe sich noch — d. h. mehr der Vollständigkeit halber — Hertzbergs römische Kaisergeschichte in der Onckcnschcn Sammlnng (Berlin, Grote) anführe»; doch weist der eigenartige Charakter des mehr für ein größeres Pu- bliknm bestimmten Werkes, als dessen Vorzug ein geschicktes Referat über den gegenwärtigen Standpunkt der Wissenschaft bezeichnet werden kann, demselben notwendigerweise eine Ausnahmestellung au.
Der Grund dafür, daß auf dem genannten Gebiete keine besondre literarische Überproduktion zu verzeichnen ist, dürfte iu zweierlei Ursachen zu suchen sein. Th. Mommsen bemerkt im Vorworte zum fünften Baude seiner „Römischen Geschichte," daß „das monarchische Regiment in seiner Eigenart nnd die Fluktuationen der Monarchie, sowie die durch die Persönlichkeit der einzelnen Herrscher bedingten allgemeinen Negierungsverhältuissc oftmals zum Gegenstande der Darstellung gemacht worden seien," svdaß hier eine summarische Behandlung wohl zweckmäßig,