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Schiffsnamen.
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Hchiffsnamen.

- ^-^i'-^iie erste Probe seiner Schaffenskraft gab das deutsche Reich nach seiner Neugestaltung durch die Schöpfung einer Flotte, Da eine kräftige Unterlage in dem, was Preußen geschaffen und gepflegt hatte, bereits vorhanden war, so stieß die Schöpfung auf keine Schwierigkeiten ; die Unterlage bedürfte nur der Erweiterung und des Ausbaues, beides kam in energische, des Kriegsgeschäfts wohl kündige Haud, uud nach kaum einen? Jahrzehnt war die Zahl der Schiffe wie der Männer, aus denen ihre Besatzung bestand, zu einem Umfange und einer Rüstigkeit herangewachsen, daß der Weltverkehr davon Notiz zu nehmen hatte.

Eine andre Probe seiner Kraft bethätigte aber das deutsche Reich iu einem nicht unerheblichen Beitrage zur Erhaltung des Friedens, und wer ein Interesse empfand für den kriegerischen Beruf der Flotte, der konnte das beklagen. Seekriege sollten aber dem neuen deutschen Reiche fürs erste noch nicht beschieden sein, und wer dies für ein Unglück hält, wird sich doch damit abzufinden haben. Daß es au unsern Seeküsten und in den großen Stapelplätzen des überseeischen Handels am wenigsten als ein Maugel empfunden wird, versteht sich von selbst. Ein Beweis, wenn es eines solchen bedürfte, ist der mächtige Anfschwnng, den Handel nnd Schifffahrt, namentlich aber der Schiffsbau seit dem Erstehen des dcntschcn Reiches genommen haben; wir haben von Werften sprechen hören, deren ziemlich zahlreiche Hellinge im Laufe ein- und desselben Jahres zwei- bis dreimal mit Schiffsbestellungcn in Anspruch genommen waren.

Seit Einführung der sogenannten neuen Wirtschaftspolitik lieben es die Freihändler und ihre Fahnenträger, von der Verödung der Handelshäfen zu sprechen. Vom Gebiete des Schiffsbaues kann dies nicht gelten, und wer heute, im tiefen Winter, als unbefangener Beobachter eisfreie Hafenstädte besucht, kann auch jetzt nicht einmal über Mangel an Leben und Thätigkeit klagen.

Aber erst in Verbindung mit der Kvlvnialpolitik sind im deutschen Reiche die weitesten Kreise iu ihrem Interesse uud in ihrer gespannteren Aufmerksamkeit hingelenkt worden auf jenen äußern, ferngclegeneu Meeresbetrieb, auf dem die ihnen noch unbekannte Schifffnhrt ihr Wesen treibt. Die riesige Entfaltung der Verkehrsmittel bringt es jedem nahe, uud jedermann fängt an, einen Hauch zu verspüren von dem, was wir denmaritimen Genius" nennen möchten.

Haben wir auch unsre Betrachtung mit der Kriegsflotte angefangen, so ist es doch der Fricdensgenius, der uns jetzt vorzugsweise beschäftigt, und ein Teil seiner Thätigkeit, die der Kriegs- wie der Handelsflotte gemeinsam ist.