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Die Mode im alten Griechenland.
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4(>8 Ancilekten zur «Leschichte der neueren deutschen 'Kunst.

dann entweder so vornehmen, daß die zuletzt bezeichneten Enden des Brusttuches darübergelegt werden und die Nadeln verdecken, oder man nadelt das Brnststück mit, hat also auf der Schulter von vorn wie von hinten eine doppelte Tuch­lage zu nadeln, und die Nadeln liegen dann sichtbar zu tage; letzteres pflegt das häufigere zu sein. Diese letztbeschricbcne Tracht ist eben diejenige, welche uns in ihrer schönsten Form ans den attischen Denkmälern aus der Epoche des Phidias entgegentritt; ihr Znsammenhang mit jenem früher allgemeinen kreis­runden Bausch läßt sich aber ans Vasenbildcrn verfolgen, denn es kommt nur darauf an, den über deu Gürtel fallenden Bausch der älter» Tracht möglichst zu verkleinern, sodaß der Abstand zwischen Überschlag und Bausch beträchtlich verringert wird, nud dann den Bausch iu jener der Linie des Überschlages sich anschließenden Weise, wobei die Falten nn den Seiten tiefer liegen als in der Mitte, zu arrangircn, um die edle Form des Gewandes der Karyatiden vom Erechtheion zu erhalten.

Ärmel sind bei dieser Tracht bald vorhanden, bald fehlen sie; wo sie da sind, haben sie meistens, wie die früher besprochenen, die Form der offenen, durch Knöpfe oder kleine Nadeln verbundenen Halbärmel, und es hat vielfach den Anschein, als feien dieselben nicht eigens angenähte Ärmelstücke, sondern gehörten zum Chiton selbst, welcher, weil er, wie in der Länge, so anch im Umfang beträchtlich mehr Stoff enthielt, als an und für sich znr Umhüllung des .Körpers nötig war, hinlänglich Material bot, nm oben auf jeder Seite noch ein bedeutendes Stück über die Oberarme zu ziehen nud durch Zusainmen- nesteln zn scheinbaren Ärmeln zu verbinden.

(Schluß folgt.)

Analekten zur Geschichte der neueren deutschen Kunst.

von h. A. Lier. Lhodorviecki an Nicolcii.

er ans dem kürzesten Wege einen möglichst umfassenden Einblick in den Vvrstellnngskreis und die Anschauungen der Berliner Aufklärer im vorigen Jahrhundert gewinnen will, der greift am besten zu Friedrich Nievlais satirischen» Romane:Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker." Friedrich Nicolai, das Haupt der deutschen Aufklärer, hat in diesem drei- gen Werke, zu dem er deu Gedanken gleichzeitig mit dem der Begründn»g