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Emilie Zola.
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andre Ansicht hnbcn, so ist dies wenigstens ans den drei Nvmane», welche ich hier als seine bedeutendsten ins Ange gefaßt habe, nicht zu erkennen, und es leuchtet dvch aus jedem Kunstwerk, auch ohne die Absicht des Künstlers, dessen geheimste Seele hell hervor. So müssen wir denn Zola wohl kritisch als das erkennen, als was er sich uns in der Erfahrung zeigt: als einen Schriftsteller, der just das Zeug dazu hat, bei seinen Lebzeiten sehr viel gelesen zu werden. Ob er aber in künftigen Zeiten noch etwas andres sein wird als eine historische Merkwürdigkeit der Literatur, das ist sehr fraglich, denn er ist wohl nnr das interessanteste Beispiel für die notwendigen Folgen eines Irrtums, Der Roman­dichter folgt, wenn er nicht selbst Denker ist, den Philosophen seiner Zeit, und unsre Philosophen wissen nicht, daß die Wahrheit und die Schönheit eines und dasselbe sind.

Das diesjährige prachtwerk.

Ich schrieb bei nächtlicher Lampe Den Jammer, der mich traf, Er ist bei Hoffinnnn nnd Campe Erschienen in Kleinoktav.

Es hat ihn Robert Schumann Gefühlvoll komponirt Und jetzt gar Herr Paul Thumnmi In Lichtdruck illustrirt.

So zichn meine Lieder und Witze In modischem Putze durchs Land, O braver Herr Adolf Titze, Ich drück' Ihnen herzlich die Hand.

n der literarischen und.Kunstkritik einzelner unsrer geleseusten Wochen- und Monatsschriften macht sich neuerdings eine Schwen­kung bemerkbar. Erscheinungen, die noch vor fünf, ja noch vor drei und zwei Jahren dem Publikum stets voll Entzücken ange­priesen wurden als da sind:Mnsildrania,"Deutsche Re­naissance,"Archäologischer Roman,"Jllustrirte Prachtwerke" u. dergl., müssen sich plötzlich gefallen lassen, mit kritischen Augen betrachtet zu werden, und die früheren begeisterten Lobsprüche machen kühleren Urteilen Platz. Eine geradezu auffällige Probe dieser Wandlung des Urteils bildet eine Besprechung