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Belgische Studien.
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Meinling und seinen Werken svwie vom Spitzenklöppeln gehandelt. Daran reiht sich eine Darstellung der Rettnngshüuser zu Rnysselede und Beernem.

Das anziehendste Kapitel ist das über die Meeresküste. An dieser hat der Verfasser umfassende Studien an einer Reihe von Meeresbewohnern ge­macht. Er hat, wie kaum eiu Naturforscher, das Leben der Polypen, Balanen, Entenmuscheln, der Seeanemomen, Seesterue und Seeigel beobachtet, er macht uus aufmerksam auf die Erscheinungen des Strand- uud Dünenlebens, schildert den Garneelenfang, den Häringsfang, den Kabeljausang, eine Dünenwohnung, das Leben und die Gebräuche der Fischer, das Leben verschiedener Arten See­würmer, die Muscheln, die Austern-Zucht- und Bewahranstalten, die Hummer und Krabben, die Bildung, Veründeruug und Gewächse der Dünen. Den Schluß macht ein Kapitel über den Nationalitäten- und Sprachenstreit, insbe­sondere die vlamische Bewegung.

Iom Keichstage und dem preußischen Landtage.

Berlin, 25. Februar.

Mit wenig Geräusch nnd großer Nüchternheit, wie es der herrschenden gedrückten Stimmung entspricht, ist der neue Reichstag ans 22. zusammenge­treten. Auf den ersteu Blick mag dem Beschauer die veränderte Physiognomie des Hanfes nicht sonderlich auffallen. Diejenigen, welche das Ange zuerst sucht, die Koryphäen der Parteien, sind fast vollzählig wieder ans dem Platze; nur MiqM hat bedauerlicherweise für die gegenwärtige Legislaturperiode auf einen Reichstngssitz verzichtet. Auch der allverehrte Präsident des ersten deutschen nnd des norddeutschen Reichstages, Simsvn, ist, nachdem er in der letzten Legislaturperiode die Wiederwahl zum Präsidenten abgelehnt nnd sich in den Verhandlnngen mit der Rolle des stummen Zuhörers begnügt hatte, nnnmehr ganz zurückgetreten. Ueberblickt man aber die Gesammtgrnppirnng der Parteien, so tritt die Verschiedenheit von jener Versammlnng, welche vor zwei Monaten zur Rüste ging, doch sehr merklich hervor. Ganz verschwunden ist die elsaß-lothringische Gruppe auf der äußersten Rechten. Die drei wieder­gewählten Geistlichen Gerber, Simonis und Winterer haben ihren naturge­mäßen Unterschlupf beim Centrum gefunden; die Antonoinisteu sitze» auf der linken Seite. Diese letztere gewährt dermalen eiu gar buntscheckiges Bild.