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Felix Dahn's "Kampf um Rom".
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JeliF Dahn'sKamps um Aom".

Mag man über den historischen Roman der Gegenwart urtheilen wie wan will, soviel wird man zugestehen müssen, daß die Entwickelung der ganzen Gattung wie die günstige Aufnahme ihrer Haupterscheinungen ein gutes Zeugniß ablegt für das Erwachen des historischen Sinnes. Und in der That haben Werke wie ScheffelsEkkehard" oder EbersAegyptische Königstochter" Kreisen, die einer streng historischen Darstellung wenig Geschmack abgewinnen und lebendige Anschauungen längst vergangener Epochen und Menschen ge­geben, lebendigere vielleicht, als ihnen Geschichtswerke vermittelt haben würden. Daraus vor allem ist es sicher zu erklären, wenn Männer von der wissen­schaftlichen Bedeutung Felix Dahn's Ergebnisse strenger Forschung im Gewände der Dichtung einem größeren Publikum nahe zu bringen versuchen. Allbe­kannt und in der Hauptsache auch anerkannt sind Dahn's Arbeiten über die Geschichte der germanischen Stämme während und nach der Völkerwanderung in seinenKönigen der Germanen" und seinemProcopius von Cäsarea." War er also stofflich vorzüglich ausgerüstet für eine poetische Darstellung aus dieser Zeit, so hatte er seine dichterische Begabung längst durch eine Reihe von Gedichten epischen Inhalts, wie durch seine Dramen und seinen culturhistorischen NomanSind Götter?" dargethan. Beides, umfassende Sachkenntntß und poetisches Talent, wird auch in seinem neuesten WerkeEin Kampf um Rom" Niemand vermissen und seine überaus günstige Aufnahme der erste Band erlebte in wenigen Wochen die dritte Auflage sprach für die gelungene Lösung des schwierigen Problems, ein modernes Publikum für Verhältnisse, Personen und Ereignisse zu erwärmen, die durch die Kluft von 1300 Jahren weniger noch als durch ihre innere Frsmdartigkeit von ihm getrennt sind.

Sein Stoff freilich: der Untergang des ostgothischen Reiches in Italien, Mt dem Dichter diese Lösung wesentlich erleichtert. Keine Volksgeschschte des

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