K«
daß sie nicht der Wüste gepredigt haben. Die Journale des internationalen Arbeiterbundes klagten den Nichterstand als verderbt und ehrlos an, und siehe da, ihre getreuen Leser haben den Präsidenten Bonjean schändlich umgebracht. Die Zeitungen der Internationale, nicht zufrieden damit, unter allen Formen den Materialismus und Atheismus zu lehren, haben auf die gröbste Weise die Mitglieder der Geistlichkeit beleidigt und gegen sie den Volkshaß aufgestachelt. Von dem Augenblicke an, wo ihre Schüler Herren von Paris wurden, plünderten sie die Kirchen und Klöster, und als sie sich verloren sahen, trösteten sie sich über ihre Niederlage damit, daß sie den Erzbischof Darboy sammt allen Priestern und allen Ordensgeistlichen ermordeten, deren sie hatten habhaft werden können. Man sieht, die Redacteure dieser Blätter brauchten sich nicht zu beklagen, daß sie ihre Zeit und ihre Dinte für nichts verschrieben.
Die DolKsschulsrage vor der schweizerischen Bundes-
Versammlung.
Bern, im März 1872. " Nicht sehr glücklich waren die beiden eidgenössischen Räthe in der Behandlung der Volksschule. Die Schweiz pflegte sich bisher zu rühmen in dieser wichtigen Angelegenheit eine bevorzugte Stellung unter den Staaten einzunehmen und verdankt dies namentlich den seit den Revolutionen der Dreißigerjahre in den Cantonen von den Fesseln eines reactionären Patriziats und Aristokratenthums entbundenen liberalen Bestrebungen ihrer echten Volks- sreunde. Diese erblickten in einer gesteigerten Volksbildung die Grundlage jedes socialen und politischen Gedeihens. Die Schweiz verdankt dies aber ebenso sehr dem Umstände, daß solche Anstrebungen in der engen Umfriedung der einzelnen Cantone einen bestimmt begrenzten und darum leichter auszufüllenden Wirkungskreis fanden, daß es den begeisterten Freunden der Volksschule nicht allzuschwer war, sich diejenige Stellung und Wirksamkeit zu verschaffen, mittelst deren sie ihre Ideale im Leben verwirklichen konnten. Auch war wie im politischen Streben ebenso auch auf dem Gebiete der Schule ein wohlthätiger Wetteifer zwischen den Cantonen erwacht und hat es im Verlaufe der letzten vier Decennien dahin gebracht, daß es schon längst keinen Canton mehr giebt, in welchem nicht der Volksschulunterricht für Jedermann verbindlich und überall mehr oder minder streng dafür gesorgt wäre, daß auch der Aermste sein Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen könnte und müßte. Diese mehr oder minder strenge Durchführung des allgemein gültigen Gesetzes war es jedoch, welche in jüngster Zeit nam-ntlich bei den Rekrutenprüfungen für die Miliz in einzelnen Cantonen nicht sehr rühmenswerthe Resultate auf-