Jahrgang 
1914
Seite
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büchse, und bumm!kracht der Schuß und gleich hinterher schössen sie auch von denr andern Boot auf den zweiten Wal. Aber wir hatten ja gar keine Zeit auf das zu achten, was die Andern in ihrem Boote machten. Wir hatten genug mit unseren eigenen Sachen zu tun. Die Harpune traf den Wal gerade mitten in der Seite und drang bis an das Ende in den Leib. Sowie aber der Wal die Harpune im Körper hatte, machte er einen Kopfsprung, und weg war er. Rrrrrr...! rollte die Leine von der Welle. Unser Bestmann griff gleich nach der Axt, hob sie und stand nun wartend da, um sie gleich kappen zu können. Aber die Leine wird immer erst im allerletzten Augen­blicke gekappt, wenn es nämlich nicht anders mehr geht. Wir standen alle mit aufgerissenen Augen hinter ihm, da die Welle wurde leerer und leerer gab es einen Ruck und unser Boot wurde mitgerissen, wir flogen nur so über das Wasser, das die See vor uns aufzischte. So'n paar hundert Meter mochte der Wal uns über das Wasser gezogen haben, da auf einmal wurde die Leine schlaff und schlaffer. Das Ziehen hörte auf und der Wal, der seine Harpune nicht wieder loskriegen konnte, lag wieder oben auf dem Meere. Aber er krüselte im Wasser herum, lag bald auf dem Rücken und bald auf dem Bauche. Er schlug die See mit seinem Schwänze, daß die Spritzer hoch aufschäumten. Unser Bestmann zog die Leine ein, daß sie sich wieder halb auf die Welle aufrollte, und dann schoß er noch einmal. Aber der Wal hatte schon soviel Blut verloren und war schon so schwach geworden, daß er nicht einmal mehr ordentlich untertauchte. Er lag bald still auf dem Wasser und war tot.

Nun erst hatten wir Zeit, uns nach unseren Kameraden in dem anderen Boote umzusehen. Denen war der Fang auch gelungen. Der Wal mochte wohl nicht so gut getroffen sein, wie unserer. Er zog gleich nach dem ersten Schuß so in die Tiefe, daß die Leine gekappt werden mußte. Aber er kam nicht weit von der Stelle endlich wieder herauf und bekam noch eine zweite Harpune. Nun lagen die beiden großen Kolosse da auf dem Meere und waren tot. Wir zogen die Flagge auf, der Dampfer kam herangefahren, und wir mußten beide Wale nun längsseits des Schiffes bringen.

Aber nun gab's eine schauderhafte Arbeit. Die Boote hingen bald wieder in den Gaffeln. Nun wurden große Kessel auf Deck gestellt, die sind oben ganz offen, und unten brennt ein Feuer. Wie waschkessel, worin die Frauen Wäsche kochen, sahen sie aus. Drei von den Dingern wurden auf Deck gestellt, und nun sollten die Wale geschlachtet werden.