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Der Baumwollbau in den deutschen Schutzgebieten : seine Entwicklung seit dem Jahre 1910 / hrsg. vom Reichskolonialamt
Entstehung
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II. Kapitel.

Der Baumwollbau in Kamerun.

A. Geschichtliches.

Durch geschichtliche Überlieferung ist erwiesen, daß der Baumwoll­bau und die Kunst, Baumwollgewebe herzustellen, bei den Eingeborenen Westafrikas schon im 17. Jahrhundert bekannt, ja sogar ziemlich ver­breitet gewesen war. Auch in gewissen Gebieten Kameruns ist die Baum- wollkultur schon lange vor der deutschen Besitzergreifung von den Eingeborenen betrieben worden. Besonders zu nennen sind in dieser Beziehung Adamaua, die Tschadseeländer, sowie Bamum und Tikar.

Mit der gesteigerten Einfuhr von europäischen Stoffen verlor jedoch dieser Zweig der landwirtschaftlichen Produktion örtlich oder zeitweilig für die Eingeborenen an Bedeutung. In den Tschadseeländern hat sich die Baumwollproduktion im Vergleich zu Bamum und Tikar jedoch noch in bedeutendem Umfange erhalten. Das zeigt sich darin, daß Baumwolle noch regelmäßig auf den dortigen Märkten gehandelt wird. In Bamum ist das nur selten und in ganz geringem Maße der Fall.

Abgesehen von kleineren Versuchen, die 1905 und in den folgenden Jahren vom Kolonial-Wirtschaffliehen Komitee und dem Gouvernement im Grasland angestellt wurden, aber wegen politischer und wirtschaft­licher, namentlich jedoch wegen der schlechten Verkehrsverhältnisse aufgegeben werden mußten, sind in Kamerun erst im Jahre 1911 syste­matische Arbeiten zur Lösung der Baumwollfrage begonnen worden. Und zwar wurden zunächst durch hierfür besonders vorgebildete land­wirtschaftliche Sachverständige die Landschaften bzw. Verwaltungs

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