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Handbuch des Deutschtums im Auslande : nebst einem Adressbuch der deutschen Auslandsschulen / hrsg. vom Allgemeinen Deutschen Schulverein zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande
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Australien und Ozeanien.

(E. Jung, Das Deutschtum in Australien und Ozeanien. München 1902. P. Lang Hans, Karte der Verbreitung des Deutschtums in Australien und Polynesien. 1: 40 000 000. Mit 14 Nebenkarten ^Deutsche Pflanzungen auf Samoa und Hawaii; Apia; Deutsche Kolonien in Südaustralien, Queensland, Neuseelands in des Verf. Deutschem Kolonialatlas und separat.»

I. Britisch Australien und -Ozeanien. ^ Commonwealth von Australien.

(A. Brisse, I^es 1ntei'gt8 aI1eina.nä8 6N ^.U8t,ra1is, 1ikvu>> äs (ZvoAi-aMs. Jahrg. 1908, p. 356360. Mor. Schanz, Die deutsche Auswanderung nach Australien, in: Ver­handlungen des DeutschenKolonial-Kongresses 1902. Berlin 1903, S. 678. Fr. Kronecker Deutsche Kolonien in Australien. Berlin 1897. ^Verhandlungen 1896-97 der Abteilung, Berlin-Charlottenburg der Deutschen Kolonial-Gesellschaft. Heft 3.) Fr. Sefton Delmer, Deutsches Kulturelement in Australien, in: D. Deutscht, im Auslande. 21. Jahrg. s1902), S. 2f.)

Es würde eingehender und umfassender Studien bedürfen, wenn man mit einiger Sicherheit den Anteil bestimmen wollte, der dem deutschen Element an der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung Australiens zuzuschreiben ist. Die Beantwortung dieser Frage dürfte um fo schwieriger sein, als die Geschichte des australischen Deutschtums kaum jünger ist als die der europäischen Zivilisation des Erdteils überhaupt. Wenn die Hauptarbeit auch natürlich von den Herren des Landes, den Engländern, getan worden ist, so finden sich doch gerade unter den mit dem Werdegang des australischen Volkes am besten vertrauten, den leitenden Staatsmännern, nicht wenige, die von dem großen Wert des Deutschtums sür das Ganze durchdrungen sind, und wenn in letzter Zeit mitunter auch recht absällige Aeußerungen über die eingewanderten Deutschen gesallen sind, so lassen sich, wie weiter unten aussührlicher dargetan werden soll, die Gründe für eine derartige Mißstimmung unschwer ermitteln.

Am deutlichsten erkennbar sind die Verdienste der Deutschen um die wissen­schaftliche Erforschung Australiens und der Südsee. Schon an den ersten großen Reisen in Ozeanien, denen des Engländers Cook, waren Deutsche, die beiden Forster, beteiligt; im Auftrage der russischen Regierung führten Krufenstern und Kotzebue, in dessen Begleitung sich Chamisso befand, ihre Forschungen aus. Später hat sich dann das Handelshaus Godesfroy, das uns auf den nachstehen­den Seiten noch öfter begegnen wird, neben der kommerziellen auch die wissenschaftliche Erschließung der Südsee-Jnseln in großem Maßstabe angelegen sein lassen. Bedeutungsvoll auch für die Anfänge der deutschen Kolonialpolitik in diesen Regionen waren die ergebnisreichen Reisen Finschs, dessen Studien sich namentlich auf Hawaii, Neu-Seeland und Neu-Guinea erstreckten; am meisten haben aber wohl die umfassenden volkskundlichen Arbeiten Adols Bastians dazu beigetragen, den Ruhm deutscher Wissenschaft auch in diesen fernen Gegenden fest zu begründen.