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Afrikanische Verkehrspolitik : unter Benutzung amtlichen und anderen Materials / von Arthur Dix
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leute, Handwerker und Gartenbauer niedergelassen haben. Ein groß­zügiger Bebauungsplan unterstützt die weitere Niederlassung von Weißen. Die Bahn von Omaruru bis Otavi führt in ihrer ganzen Länge durch das früher zu der Kapitänschaft Omaruru gehörige Gebiet. Dieses ist von 30 km nördlich Omaruru ab als erstklassiges Weideland zu bezeichnen. Der Gouverneur beabsichtigt, dieses ganze Gebiet zu beiden Seiten der Bahn systematisch in Farmen in der Größe von etwa 5000 ha aufteilen zu lassen, nachdem die Wasser­verhältnisse einer eingehenden Untersuchung unterzogen sind. In der Gegend von Otavi werden mit Unterstützung des Kolonialwirt­schaftlichen Komitees Versuche in Baumwolle geplant, die der Gou­verneur für aussichtsreich hält. Die Zukunft des schönen Land­striches ist durch den Bau der Otavibahn natürlich noch ungleich aussichtsreicher, die Besiedelung in großem Maßstabe sehr erleichtert worden. Der Bau dieser Bahn wird bald handgreiflich beweisen, ein wie großer Segen Eisenbahnen für die schnelle wirtschaftliche Entwicklung des Schutzgebietes sind. Der Gouverneur zweifelt nicht, daß nach Regelung der Besitzverhältnisse ohne Schwierigkeit er­reicht werden wird, daß die Bewohner des Bezirks Grootfontein einschließlich der darin stationierten Truppen und der im Dienste der Regierung und Privater stehenden Eingeborenen aus dem Gebiet selbst ohne Zufuhr von der Küste verpflegt werden.

Das rollende Material der Otavibahn beläuft sich gegenwärtig auf 250 Güterwagen, die monatlich etwa 10000 Tonnen Erz nach der Küste zu liefern vermögen.

Neuerdings ist nun auch die Idee einer Verlängerung der Otavi­bahn bis in den Caprivizipfel aufgetaucht. Der bisher vernach­lässigte und wenig durchforschte Zipfel hat erhöhte Aufmerksamkeit der /Regierung auf sich gelenkt, da Studienreisende hier und in den Nachbargebieten Kohlen- und Mineralreichtümer nachweisen zu können glaubten. Ob und wann eine Fortsetzung der Bahn­bauten in dieses Gebiet erwartet werden könne, entzieht sich heute der Beurteilung, da erst die weitere Durchforschung des Caprivi- zipfels darüber die nötige Auskunft geben wird. Einstweilen ist die South West Africa Company im Begriff, in eigener Regie eine 90 km lange Fortsetzung der Otavibahn nach Grootfontein zu bauen, die noch in diesem Jahr vollendet werden dürfte. Ein Drittel des für den Bahnbau TsumebGrootfontein erforderlichen Materials ist Mitte August d. J. in Swakopmund eingetroffen.

In spekulativen englischen Kreisen Südafrikas, die ihr Auge seit einiger Zeit auf den Caprivizipfel geworfen haben, glaubt man, der