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Afrikanische Verkehrspolitik : unter Benutzung amtlichen und anderen Materials / von Arthur Dix
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keit auch an das deutsche Kolonialreich heran, das seine eigenen Interessen auf das empfindlichste verletzen und seine Fähigkeiten in einem schlechten Lichte zeigen würde, wenn es fortfahren wollte, mit der Erfüllung der lohnenden Aufgaben zu zögern, die sich ihm hier in so reichem Maße bieten.

Die Anfänge selbständiger afrikanischer Eisenbahnnetze.

Südafrika,

Gegenwärtige Sind die im vergangenen Kapitel betrachteten afrikanischen Ausdehnung. Schienenwege in der Hauptsache als Ergänzung des Binnenschiff­fahrtsnetzes in Afrika aufzufassen, so sehen wir daneben doch auch die Anfänge eines von den natürlichen Verkehrsstraßen mehr oder weniger unabhängigen Netzes von Schienensträngen eines Netzes, in dem freilich erst wenige Maschen eng gezogen, andere aber noch außerordentlich weit und lückenhaft sind.

Zusammenhängende Schienenstränge finden wir zurzeit nament­lich in den der schiffbaren Flüsse ermangelnden Teilen Nord- und Südfrikas vor. Von einem eigentlichen Eisenbahnnetz" kann bisher überhaupt nur in den französischen Besitzungen am Nordrande und den britischen am Südrande des Erdteils gesprochen werden.

Sehen wir den schwarzen Erdteil von einem breiten Zentral­gürtel durchzogen, in dem die gesamte Entwicklung des Eisenbahn­wesens mehr oder weniger abhängig ist von den vorhandenen Binnenschiffahrtsstraßen und in dem die Eisenbahnen in erster Linie eine Ergänzung dieser natürlichen Verkehrswege bzw. eine Ver­bindung zwischen ihnen und der Küste herstellen, so haben wir im Süden des Kontinents ebenso wie im Nordwesten große Gebiete, denen es an einer solchen natürlichen Verkehrsgelegenheit fehlt und in denen die Eisenbahnen ganz auf sich selbst gestellt sind.

Man kann dieses Gebiet im Süden abgrenzen durch eine den Breitegraden parallele Linie, die im Osten ihren Anfang nimmt an der Mündung des Sambesi. Da aber die Schiffbarkeit des Sambesi und Schire nur eine sehr bedingte ist, so wird man die Linie mit fast demselben Recht weiter nordwärts ziehen können, und zwar ent­weder ausgehend von dem Südzipfel des Nyassa-Sees wiederum parallel mit den Breitegraden, also etwa nach dem Hafen Mossa-