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Afrikanische Verkehrspolitik : unter Benutzung amtlichen und anderen Materials / von Arthur Dix
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finden, daß sie mit hineingezogen sind in das Netz der britischen Südafrikabahnen. Das gilt namentlich für die Delagoabahn und die von Beira ausgehende Strecke, die künftig in Verbindung mit der von Port Alexandre in Angola ausgehende Trace eine westöstliche Transversale durch ganz Südafrika zu ziehen berufen sein mag.

Angesichts der besonders reichen, von den südafrikanischen Bahnen erschlossenen Gebiete und des großen Verkehrs ist es nicht überraschend, daß beispielsweise in der Kapkolonie die Staats­bahnen in einem Zeitraum von 20 Jahren nach Bezahlung aller Kosten und Zinsenlasten einen Gewinn von 85 Millionen Mark er­gaben. Je eher die einzelnen Länder Südafrikas mit dem Eisen­bahnbau energisch vorgingen, um so besser wurde die Gesamt­bilanz ihrer Finanzen.

Als ein Beispiel für die Wirkung der Frachttarife diene das folgende für die Strecke MafekingBuluwayo (500 miles) in Bet- schuanaland. Es kostete die Tonne:

vor der Eisenbahn.....12,00 £

während der Rinderpest . . . 100,00 durch die Eisenbahn .... 3,00 und zwar vollzieht sich heute der Transport statt in zwei Monaten in einigen Stunden.

Auch die portugiesischen Anschlüsse an das britische Eisenbahn­netz gehen wenigstens in ihren Vorbereitungen zeitlich weit zu­rück, und zwar suchte Portugal sich schon im Jahre 1869 mit Trans­vaal wegen einer Verbindung von Delagoa-Bai aus zu verständigen. Zum Anschluß an die britische Grenze von Beira aus verpflichtete es sich durch Vertrag von 1891 mit England.

Wenn beim Stande seiner heutigen Erschließung Deutsch-Süd- Deutsch- westafrika sich auch mit Britisch-Südafrika nicht messen kann, so Sudw e stafrll < a - betrachten die Kapländer ihrerseits Deutsch-Südwestafrika doch als sehr entwicklungsfähig, und sie haben bei ihren Eisenbahnen ja auch ausgezeichnete Geschäfte mit den Lieferungen für den Süden und Osten unseres Schutzgebietes gemacht. Beides deutet darauf hin, daß auch in Deutsch-Südwestafrika rege weitergearbeitet werden muß an der Ausfüllung der großen Lücken, die das in einzelnen Landesteilen schon so weit verzweigte Eisenbahnnetz von ganz Süd­afrika in anderen Teilen heute noch aufweist.

Den entscheidenden Anstoß zum ersten Bahnbau in Südwest- Die Militärbahn, afrika gab im Jahre 1897 das Auftreten der Rinderpest, das im Hinterland eine allgemeine Hungersnot befürchten ließ und die Re­gierung zwang, den Bau einer Eisenbahn von Swakopmund nach