— lo
dern Norden des Sees. Einige Male wurde der Dampfer von der African Lakes Corporation in Abercorn zum Preise von 750 Rp. gechartert. Von fremden Dampfern sind wie früher der der African Lakes Corporation gehörige kleine Dampfer „Qood news" und der der Katanga-Oesellschaft gehörige Dampfer zu erwähnen. Beide verkehren jedoch in der Hauptsache am .Westufer des Sees und berühren Udjidji nur selten. Den Lokalverkehr vermitteln größere und kleinere Dhaus und eine große Anzahl von seetüchtigen Ein- bäumen, die auch als Segelboote benutzt werden. Die Zahl der Einbäume hat sich stark vermehrt. Der Hafen von Bismarckburg wurde insgesamt von Dampfern 21 mal im Berichtsjahr angelaufen (gegen 24 mal im Vorjahr), davon von dem deutschen Dampfer ,Hedwig von Wißmann' 14 mal (Vorjahr 17 mal), von dem englischen Dampfer der Katanga-Qesellschaft 5 mal (Vorjahr 8 mal). Die Stationsdhau lief 13 mal ein und aus und außerdem weitere 22 Dhaus mit deutscher Flagge zwischen Udjidji und Bismarckburg, eine englische Dhau zwischen Kituta und Bismarckburg. Durch die Reparaturen der Dampfer wurde der Schiffsverkehr ungünstig beeinflußt. Die Missionare reisen auf diesem See meist mit ihren eigenen Dhaus."
Deutscher Haupthafen am Tanganikasee ist der Hafen Udjidji, ein leider sehr flacher und ungeschützter Hafen; die Dampfer müssen daher ziemlich weit vom Lande vor Anker gehen. Indessen liegt IV2 Stunden nördlich von Udjidji die kleine, völlig geschützte Kigumabucht, in der sich auch die „Hedwig von Wißmann" aufhält, wenn sie nicht auf der Fahrt begriffen ist. In Kiguma hat sich Herr Schloifer, der Direktor der zentralafrikanischen Seengesellschaft, angebaut, und von hier aus verfrachtet er sein Salz, das er aus seiner etwa acht Tage von Udjidji liegenden Saline „Gottorp" gewinnt, über den Tanganika. (
Über Udjidji berichtete Fuchs nach seiner Südbahnerkundung von 1905: „Udjidji ist schon vor Jahrzehnten eine wichtige Niederlassung der Araber gewesen; von hier aus wurden Handelsbeziehungen zu den Ländern des Kongo gepflegt, als deren Ergebnis Elfenbein und Sklaven in Mengen über den Tanganika kamen und über Tabora nach Bagamojo und Sansibar auf den Markt gebracht wurden. Seit Errichtung des Kongostaates haben sich diese Verhältnisse indessen geändert; nicht nur, daß die Belgier bald den Arabern ihr Sklavenhandwerk legten und damit den bis dahin blühenden Sklavenhandel unterbanden, sondern auch gegenüber dem aus deutschem Gebiete kommenden Handel schlössen sie sich im