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Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts / hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins
Entstehung
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Schmidt.

besuchte selbst zuerst die Volksschule, trat dann aber, als man seine Begabung erkannte, in die hauptschule ein, die er verließ, um in Leipzig und Jena, wo Luden eine besondere Wirkung auf ihn übte, Geschichte, Deutsch und Französisch zu studieren. In diesen Fächern hat er dann, zurückgekehrt, lange Jahre erst an der Vorschule, dann an der Handelsschule viele Generationen mit großem und verdientem Ansehen unterrichtet. ^335 wurde er ordentlicher Lehrer und am 22. Januar l,369, schon 63 Jahre alt, noch zum Vorsteher der Handelsschule ernannt, die er schon seit Gstern 1^367 geleitet hatte. Bis zu seinem Tode am ^0. September ^875 ist er im Amte ge­blieben. Eine schriftstellerische Tätigkeit hat er nicht ausgeübt, denn er wollte sein Leben lang nichts anderes sein als ein tüchtiger Schul­mann. Das ist er auch in vollem Maße gewesen; fast ein halbes Jahrhundert war sein Name mit dem höheren Schulwesen Bremens eng verknüpft. Seine Liebe zu feinem Stande hat einen besonders schönen Ausdruck dadurch gefunden, daß feine ^892 verstorbene Witwe zum Andenken an ihren Gatten in ihrem Testament die sogenannte Schmalhausenstiftung begründete, ein Aapital, aus dessen Zinsen den Töchtern von Lehrern der hauptschule eine Beihilfe ge­währt werden kann, wenn sie sich für den Lehrerinnenberuf ausbilden würden. ^893 ist dieses Stipendium in Wirksamkeit getreten und später, bei der Teilung der alten hauptschule, auch auf die Lehrer der anderen Vollanstalten ausgedehnt worden. h. Lntholt.

Schmidt, George, geb. am 21^. März ^80^ in Detmold, zeigte bereits als Aind auffallendes Talent für das Violinspiel. Den ersten Musikunterricht genoß er bei seinem Vater, einem Det- molder Stadtmusikus; ^3l.6 kam er zu Spohr nach Frankfurt a. M. und erhielt auf dessen Empfehlung feine erste Anstellung am Orchester dieser Stadt. Von l.322 ab war er Domkapellmeister in Münster. ^332 folgte er einem Rufe als Musikdirektor nach Halle und blieb dort bis ^8H^, während seine Frau (Tochter des Arefelder Musik­direktors Wolf), eine hervorragende Sängerin, in den Aonzerten von Mendelssohn und Friedrich Schneider als beliebte Solistin mitwirkte. ^3Hl. wurde er als Nachfolger Mühlenbruchs zum Konzertmeister des bremischen (Orchesters ernannt. Man ließ ihn in Halle nur ungern ziehen. Mit Erlaubnis des Bremer Senates durfte er dort erst noch die große Aufführung desMessias" zum drei-