Vorwort.
Das vorliegende Werk wendet sich an weite Rreise unserer Mitbürger. Aus dem Wunsche hervorgegangen, den Abschluß der ersten fünfzig Lebensjahre der Historischen Gesellschaft des Rünstlervereins durch ein unserer Stadt würdiges literarisches Denkmal zu bezeichnen, möchte es dem Leser den Anteil vorführen, den Bremen an all den mannigfaltigen geistigen Bewegungen und materiellen Errungenschaften des neunzehnten Jahrhunderts genommen hat. <Ls tut dies nicht in einer pragmatischen Darstellung der jüngsten Vergangenheit, sondern in Lebensbildern einer großen Zahl von Persönlichkeiten, die in Bremen gewirkt haben.
So hat schon vor einem Jahrhundert der Dompastor H. U). Roter« mund einen weit umfangreichern Abschnitt der Bremischen Geschichte zu behandeln unternommen, anknüpfend an ältere Vorgänger, deren Leistungen er in seinem Vorworte kurz aber zutreffend schildert. Lr selbst aber hat seinem im Jahre l.31.3 in zwei Bänden erschienenen „Lexikon aller Gelehrten, die seit der Reformation in Bremen gelebt haben", eine viel breitere Basis gegeben, als die älteren Schriftsteller. <Lr ging über den im Titel angedeuteten Rahmen einer bloßen Gelehrtengeschichte beträchtlich hinaus, als er die Namen zahlreicher Personen aufnahm, von denen nicht viel mehr bekannt ist, als daß sie ein angesehenes öffentliches Amt bekleidet haben. Darin aber schloß er sich seinen Vorgängern an, daß er auch Männern, die zur Zeit seiner Publikation noch lebten, in seinem ZVerke einen Platz einräumte. <Lr konnte das nur tun, indem er diese Männer selbst um Mitteilungen über ihr Leben und ihre Schriften bat und von vielen auch erhielt. Deshalb aber und aus naheliegenden anderen Rücksichten, mußte ein Urteil über diese Persönlichkeiten und ihre Leistungen wegfallen. Und das hat zur Folge gehabt, daß auch bei den verstorbenen, die natürlich die ungeheure Mehrzahl bilden, nur die Daten ihres Lebens und etwa die Titel ihrer Schriften angeführt werden, nur ganz ausnahmsweise aber durch ein Prädikat eine Beurteilung ihrer Leistungen hinzugefügt worden ist.
So ist Rotermunds Werk freilich ein bequemes Nachschlagebuch geworden, das noch heute nach fast hundert Iahren denen, die sich mit