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Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts / hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins
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Achelis.

in den letzten Jahrzehnten immer bestimmter herausgebildet hat, jener Weltanschauung, welche an der religiösen und christlichen Grund­lage des menschlichen Geisteslebens festhält und diese nicht nur nicht durch die Ergebnisse der neueren wissenschaftlichen Forschung gefährdet glaubt, sondern vielmehr diese Ergebnisse mit jener Grundlage in einem organischen Zusammenhange und Einklänge weiß, keine Lücken in der Entwicklung der Menschheit kennt, die christliche Anschauung in unsere moderne Welt hinübergerettet hat und, ohne einen Wider­spruch zwischen beiden gelten zu lassen, die Rechte der Überlieferung und der Gegenwart durch eine gerechte Würdigung und Ausnutzung beider in gleicher Weise gewahrt wissen will. Diese Überzeugung hat A. als Lehrer und als Redner und Schriftsteller vielfach zum Ausdruck gebracht. Denn lange Jahre hindurch hat er mit einer nie rastenden Unermüdlichkeit das Wort und die Feder geführt und seine aus einer reichen Lektüre gewonnenen philosophischen, religions­wissenschaftlichen, ethnologischen, soziologischen und literarhistorischen Kenntnisse und Ideen zu anregenden und gern gehörten Vorträgen in der Literarischen Gesellschaft des Bremer Aünstlervereins, zu rasch hingeworfenen und mitunter etwas schwerfälligen Artikeln für Zeitungen und für Wochen-, Monats- und Vierteljahrsschriften und zu besonderen, zum Teil wiederholt aufgelegten Werken von größerem oder geringerem Umfange verarbeitet. Durch alle diese Veröffentlichungen wollte er die Ergebnisse der Wissenschaft dem Verständnisse seiner Leser nahe bringen und so zugleich jener vorhin charakterisierten Weltanschauung den Boden bereiten und ihr weitere Anhänger verschaffen.

Die Blätter, für welche A. geschrieben hat, lassen sich nicht alle namhaft machen; es waren nicht bloß die Weser-Zeitung und das Bremer Protestantenblatt, sondern ebenso oft Berliner, Münchener, Wiener, Newyorker und sonstige Zeitungen und Zeitschriften. Mit­begründet hat A. als Herausgeber 1898 das Archiv für Religions­wissenschaft und ist an ihm bis 190H beteiligt gewesen.

Seine besonderen Schriften sind die folgenden: Die Entwicklung der Ethnologie (1,833), Die Entwicklung der Ehe (1392), Nietzsche (1395), Über Mythologie und Kultur von Hawaii (1895), ver­gleichende Rechtswissenschaft (1.396), Moderne Völkerkunde (I896), Steinthal (I898), Ethik (I893, in der Sammlung Göschen), Sozio­logie (I893, in der Sammlung Göschen; 2. Auflage 1903), Die Lyrik Goethes (l.899), Die Wandlungen der Pädagogik im 19. Jahr-