Die Bremer Papyri
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Nr. 53. Ein Geschäftsbrief an Dioskoräs.
P. 42 (Bibl.). — H. 25 cm. Br. ca. 29 cm. — Die Schrift (Recto, parallel der Paginabreite)
ist eine linksgeneigte Cursive.
Wenn die linke Seite der ersten 5 Zeilen erhalten wäre, würden wir diesen Text viel klarer verstehen. Auch viele andere Lücken in der I. Columne erschweren das Verständnis. So bleibt mir vieles dunkel, im einzelnen wie im großen. Die Herstellung des immer noch unbefriedigenden Textes hat mir viel Zeit und Mühe gekostet.
Der uns unbekannte Verfasser X spricht in Z. 37 von seinen Feldern (I8d$><), die er dem Dioskoräs verpachtet habe. Da aber die Gelder, um deren Ablieferung durch Dioskoräs es sich in dem Brief in der Hauptsache handelt und die offenbar zu den Erträgnissen jenes Grundstückes gehören, schließlich an Apollonios, den Strategen, gezahlt werden sollen (Z. 32 fr.), so handelt es sich wohl um eines der Landgüter, die Apollonios im Hermopolitischen Gau besaß. Ist das richtig, so war X wohl sein Pächter und Dioskoräs dessen Afterpächter. Hierzu würde passen, daß X Z. 39 sagt, er habe erwartet, in Hermopolis 1 Talent vorzufinden, das Dioskoräs von dem Ertrag des Flachses dorthin gebracht hätte. In der Hauptsache handelt es sich in dem Brief aber um Geld vom Verkauf von Wein, das Dioskoräs schon längst hätte schicken sollen (Z. 23 f.). Wahrscheinlich hatte Dioskoräs den Wein von jenem Gut zu verkaufen und den erzielten Preis an X abzuliefern (diroSoövai). Sehr schwer zu sagen ist, welche Stellung der mehrfach genannte Eu-ruxog eingenommen hat, von dem X sagt, Dioskoräs habe ihn zum Kupiqs tcöv iyicäv gemacht (Z. 8), was schwer verständlich ist (s. unten). X ermahnt nun den Dioskoräs, zusammen mit Eutychos sich nach Heptakomia zu begeben (Z. 6ff.; 30ff.), damit Apollonios das Geld ausgezahlt werde. An dem Text ist noch viel zu arbeiten. Eine zusammenhängende Übersetzung der I. Columne wage ich noch nicht zu geben.
Col. I.
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