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Die Bremer Papyri / von Ulrich Wilcken
Entstehung
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Wilcken:

formula valetudinis ttnueXou Se ctoutoü o.a., worauf freilich iV uyicuvi^ zu folgen pflegt. Hier müßte also ein anderer Hinweis (mit bnoKEuiJ) dazwischengeschoben sein. So bleiben mir diese beiden Zeilen noch ganz unsicher.

17/8. Ebenso habe ich das, was hier hinter und unter irapä KeXepiou steht, nicht ent­ziffern können (s. App.).

Nr. 11. Brief des Ammonios und Hermokles.

P. 41 (Bibl.). H. 22 cm. Br. 52 cm. Die Schrift (Recto, parallel der Paginabreite) ist eine kräftig geschriebene, stark nach links geneigte ovale Cursive. Die Oberfläche ist z. T. rauh und dunkel. Die Adresse auf Verso parallel der Paginahöhe.

Wiewohl dieser Brief mit vmgewöhnlich großen und kräftigen Buchstaben ge­schrieben ist, habe ich doch wegen der Beschädigungen und Verdunkelungen der Oberfläche in der I. und namentlich in der II. Kolumne viele Lücken in meiner Transkription lassen müssen. Die zwei Männer, die diesen Brief an Apollonios schrieben, scheinen im Lykopolites zu Hause zu sein, denn Apollonios hat sich über sie beim Strategen dieses Gaues beschwert (Z. 7), und sie erwarten im Lykopolites den Besuch des Epistrategen (Z. 37 f.). Ihre Angabe, daß sie mit dem Transport des Staatsgetreides beschäftigt gewesen seien und daher nicht hätten zu ihm eilen können (Z. 3 ff.), wird daher auch auf diesen Gau zu beziehen sein, wo sie also beim Korntransport nach Alexandrien (KaTayooYHv Z. 4) in amtlicher Stellung waren. Unser Brief ist nun durch jenen Brief des Apollonios an den Strategen des Lyko­polites veranlaßt worden, weil er darin von ihnen gesagt hatte, daß sie ihn nicht teilnehmen ließen an der Hälfte der Araxfrucht. Dadurch fühlten sie sich gekränkt (Ximoune-fra Z. 6), weil sie damit »wie gleichgültige Männer« behandelt seien. So schicken sie ihm diesen Brief, damit er ihnen durch den Überbringer wir würden sagen, mit wendender Post Antwort gebe und die Sache, noch ehe der Epistratege in den Lykopolites komme, erledigt werde (Col. III). Wie es zu erklären ist, daß zwi­schen Apollonios und diesen beiden Männern die Araxfrüchte zu teilen waren, ist schwer zu sagen. Die Frage erscheint dadurch noch komplizierter, daß in der II. Columne von einer Teilung des Arax im Hermopolitischen Gau die Rede ist (Z. i8ff. und 21). Aber ihr Wunsch, daß die Frage noch vor dem Besuch des Epi­strategen im Lykopolites geregelt werde, führt uns vielleicht einen Schritt weiter. Dieser Wunsch findet nämlich vielleicht dadurch seine Erklärung, daß in Z. 15 von den Trapox[cu] des früheren Epistrategen Artorius Priscillus die Rede ist, denn diese irapoxai kennen wir ja als die Gratisverpflegung, die die höheren Beamten bei ihrem amtlichen Besuch zu erwarten hatten (W. Grundz. 358), und so mag es sich denn auch jetzt um die Vorbereitungen für die irapoxm des neuen Epistra­tegen bei seinem bevorstehenden Besuch des Lykopolites handeln. Es bleibt dabei für uns nur noch merkwürdig, daß auch Apollonios damit zu tun hat. Ich weiß keine andere Lösung als die Vermutung, daß er, wie im Hermopolites, so auch in dem südlich daran grenzenden Lykopolites Besitzungen hatte, auf Grund deren auch er (als privater Grundbesitzer) sich an diesen -rmpoxai für den Epistrategenbesuch in