geschlossen 61 . Gottfried von Arnsberg versucht sich nach einer zwiespältigen Wahl des Domkapitels gegen seinen Mitbewerber, Moritz von Oldenburg, durchzusetzen. Herbert Schwarzwälder sieht den Vertrag vom 22. April in diesem Zusammenhang: „Um offensiv gegen Moritz vorgehen zu können, beschlossen Erzbischof Gottfried, die ihm zugewandten Angehörigen des Domkapitels und die Stadt, eine Burg an der Lesum zu bauen, um in ihrem Schutz einen Brückenschlag zu vollziehen." 62 Der Erzbischof legt zur Burg eine Reihe von Gütern, unter anderem auch ,,jn dem dorpe tho les- mene vn tho sunte Magnus tor lesmene" 63 .
Eine weitere Erwähnung des Ortes findet sich in einer Urkunde des Klosters Lilienthal vom 9. Oktober 1384. Das Kloster Lilienthal verpfändet hier einige Stücke Land an Merten van Gropelinghe, darunter auch drei an dem „Lesmerbroke", die Stedingh von „Sunte Magnese" bewirtschaftet 64 .
Das Stader Copiar von 1420 gibt dann eine Aufzählung der Güter und Gerechtsame der Kapelle: ,,Dyt is dat dar hört tho der Capellen sunte Magnus [. . .]." In der Aufzählung der gottesdienstlichen Geräte, Bücher und der liturgischen Gewänder findet man drei Tuniken, die auf Magnus weisen: „III tunicas beati Magni" 65 . Welcher heilige oder selige Magnus gemeint ist, bleibt offen. Im „Vorder Register" von Johannes Rode wird unter den Kollationsrechten des Erzbischofs von Bremen auch die Kapelle in St. Magnus genannt: „Item Sancti Magni in Lismonia, cujus possessor nunc est Hinricus de Heymborg Praepositus Sancti Ansgarij, qui habet conferre Capellam ibidem." 66
Die Kapelle wurde vermutlich im 17. Jahrhundert abgerissen oder zerstört. „Nur in Sagen erhält sich das Andenken an eine dem heiligen Magnus geweihte Kirche", schreibt Adam Storck 1822, „die kleine Umwallung, die auf dem Heinzberg sichtbar ist, diente vielleicht zur Befestigung dieser Kirche [. . .]." 67 Friedrich Spengemann bemerkt dazu: „Die Kapelle stand zwar in der Nähe dieses Berges aber etwas östlicher. Bei Ausschachtungsarbeiten des Baues der Villa Schotteck 1892 wurden viele Menschenknochen gefunden. Es war also dort der Friedhof, der um die Kapelle herum lag." 68
61 Brem. UB, Bd. 2, Nr. 616; H. Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande, 2. Teil, Hannover 1860, Nr. 362.
62 Herbert Schwarzwälder: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen, Bd. 1, Bremen 1975, S. 73.
63 S. Anm. 61; auch in Brem. Ub, Bd. 3, Nr. 445, wird der Ort St. Magnus genannt (2.10.1373).
64 Jarck: Zisterzienserinnenkloster Lilienthal, S. 168.
65 Hodenberg: Stader Copiar, II.XXXV. 28-36.
66 Johann Rode: Registrum Bonorum et Jurium Ecclesiae Bremensis, hrsg. von R. Capelle, Bremerhaven 1926, 131 b.
67 Adam Storck: Ansichten der Freien Hansestadt Bremen und ihrer Umgebungen, Frankfurt am Main 1822, S. 573.
68 Friedrich Spengemann: Altes und Neues aus dem alten St. Magnus, St. Magnus 1957, S. 41.
44