Jahrgang 
52. Band (1972)
Seite
42
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Matts Dreijer

Er erzählt zunächst von Dänemark mit den dänischen Bischofsorten und in unmittelbarem Anschluß daran vom dänischen Kolonialgebiet in der nördlichen Ostsee. Innerhalb dieses Kolonialgebietes lag der Bischofssitz Birca. In sämtlichen Handschriften wird der dänische Abschnitt deutlich vom danach folgenden schwedischen gesondert. Innerhalb des schwedischen Machtgebietes werden die Bischofssitze Skara, Sigtuna und vicus Heisingland erwähnt, der Bischofs­sitz Birca wird aber mit keinem Wort berührt. Ein Sonderabschnitt wird auch dem norwegischen Machtgebiet mit den Atlantikinseln gewidmet. Die Darstellung ist klar und deutlich. Und es gibt keine Ursache, in der geographischen Beschreibung Adams über den Norden eine tendenziöse Absicht vorauszusetzen.

Nachdem Adam während der späteren Hälfte der 1070er Jahre 7 ) sein Manuskript fertiggestellt hatte, fuhr er einige Zeit nachher damit fort, es mit Randbemerkungen über später zugekommene Nach­richten zu vervollkommnen. Eine dieser Nachrichten erzählt, daß einer der Begleiter von Bischof Adalvard auf einer Reise nach Sigtuna Birca besucht habe, die ganz wüst sei, so daß man schwerlich eine Spur von der Kautstadt finden könne, deshalb könne er auch nicht das Grab des heiligen Erzbischols Unni linden. Diese neue und überraschende Mitteilung mußte ganz natürlich großes Interesse bei Adam erwecken, der in seinem schon fertigen Manuskript den Bischofsort sehr eingehend beschrieben hatte und wohl wußte, daß die Lage dieses immer noch lebenden Ortes Birca seinen Zeitgenossen bekannt war. Daß das von den Begleitern Adalvards besuchte Birca mit der seit 100 Jahren aufgegebenen Altstadt Björköauf deutsch und lateinisch Birca übereinstimmt, steht über jedem Zweifel. Jedenfalls ist klar, daß Adam früher nichts davon gehört hatte, daß im Mälarsee- wo die Stadt Sigtuna schon zu seiner Zeit alt war eine solche Kauf Stadt gewesen war. Um jedoch jedes Mißverständnis und jeden Zweifel über die Lage des von Adam früher beschriebenen Birca zu entfernen, mußte er eine erläuternde Randbemerkung beim Birca des Bischofs Johannes machen, das innerhalb des dänischen Steuergebiets gelegen war:Da ist der Haien des heiligen Ansgar und das Grab des heiligen Erzbischols Unni, ein beliebter Zufluchtsort, das will ich den heiligen Bekennern unseres Bischolssitzes sagen". Also gar nicht die Birkeninsel (Björkö) im Mälarsee, sondern die Inseln des Baltischen

7 ) Bernhard Schmeidler, a. a. O., S. 226 f.