Jahrgang 
6. Band (1872)
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VI.

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Beiträge zur Bremischen Quellenkunde.

Von Karl Koppmann.

I. Zur Historia archiepiscoporum.

Die sog. Historia archiepiscoporum Bremensium ist ein roh zusammengeschweisstes Machwerk, dessen einzelne Stücke von sehr verschiedenem Werthe sind. Ist man über den Charakter der ersten Bestandteile, der Bisthumschronik von 1307 und der ge­reimten Lebensgeschichten der Erzbischöfe Johann Grand und Borchard Grelle, durch die Untersuchungen Lappenbergs hinrei­chend aufgeklärt, so hat man sich für die die spätere Zeit behan­delnden Abschnitte bisher mit der Vermuthung des genannten Gelehrten 1 ) begnügen müssen, dass derjenige vom Erzbischof Otto wohl erst im löten Jahrhundert geschrieben sei, die folgenden Abschnitte derselben Zeit angehören, speciell derjenige von Erz­bischof Gotfried der Chronik des Rynesberch nachgebildet sei. Ein verwandtschaftliches Verhältniss zwischen den beiden Arbeiten be­steht jedenfalls, nicht nur für die Geschichte Erzbischof Gotfrieds, sondern auch für die Geschichte Alberts von Braunschweig, und zwar beruht dieses Verhältniss meiner Ansicht nach darauf, dass für die Biographie Gotfrieds die lateinische Arbeit, für diejenige Alberts dagegen das deutsch geschriebene Werk die Quelle ist. Zu einer eingehenden Begründung dieser schon bei anderer Ge­legenheit im Hamburger Correspondenten ausgesprochenen An-

') Gesclnchtsquellen d. Erzstiftes u. d. St. Bremen. S. XL

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