Heidelberg. d. 30. März. 1800.
Meine liebste Doris,
Heute nur ein Paar Zeilen um dir und deinem
Focke für die Verwendung in Seels Angelegenheit
zu danken.
Deine pädagogische Frage muß
ich mit voller Muße beantworten, und das
kan̅ ich heut gar nicht. Milinka läßt
mir wenig Frieden. Auch habe ich seit sie
hier ist, an den bewußten Briefen auch
gar wenig gearbeitet. Beim [XXsten] Briefe
bin ich hängen geblieben. Kon̅te ich dir darum
jetzt mehr senden, so fändes du darin viel=
leicht Auskunft auch über diesen Punkt, wen̅
gleich in der Hauptsache nur von der Mädchen=
Erziehung darin die Rede ist. Wen̅ [sich] das
[Persönchen] einmal [gewöhnt] haben werd, sich
selbst zu beschäftigen, dann wird auch für
Emilie und für mich wieder mehr Muße zum