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Die Heeresmacht Rußlands. 1. : Die regulären Landtruppen.
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Die .Heeresmacht Rußlands.

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Die regulären Landtruppen.

Freunde und Gegner Nußlands wetteifern miteinander, Irrthümer über die Stärke seiner Streitkräste zu verbreiten, und es ist schwer, darüber zu einem sichern Resultat zu gelangen. Der Verfasser des gegenwärtigen Artikels -ist vor allen Diugeu bemüht gewesen, seiu Urtheil nicht von politischeu Tendenzen beirren zu lassen, sondern unbefangen nnd gewissenhaft zu berichten, was er theils selbst gesehen, theils aus uicht jedermann zugänglichen Quellen geschöpft hat, und glaubt damit wenigstens ein annähernd richtiges Bild der russischen Streitkräfte zu geben, die allerdings an Zahl meistens zu hoch angegeben werden, an der auf der andern Seite die Gegner wieder zu viel abrechnen wollen.

Die russische Landmacht zerfällt in vier Abtheilungen: das Gardecorps, die. active Operationsarmee, die Corps für besondere Localzwecke, und die irregu­lären Truppe».

Die Garde, die im Frieden in und »m St. Petersburg unter den Augen des Kaisers garnisvnirt, bildet eiu Corpö, daö dem übrigen Heere weit überlegen ist. Was das gnnze Reich alljährlich nnr an schonen, großen Necruteu uud stattlichen Remontepferden aufzubringen vermag, wirb der Garde gegeben. Znr Zeit der Recrutenaushebungen durchreisen Gardevffiziere fast alle Provinzen Ruß­lands, und wo sie Leute finden/die ihnen besonders tauglich erscheinen, bestim­men sie solche ohne weiteres zum Eintritt in ihr Corps, mag auch der Weg, den der Ausgehobene bis nach St. Petersburg zurückzulegen hat, noch so viel tausend Werste betragen. Mit einer Sorgfalt und peinliche» Genauigkeit, von der man im übrigen Europa kaum uoch einen Begriff hat, wird der Recrut der Garde i"n allem was zu seiner militärischen AnsbÜdnng gehört, einexercirt, und da er in ununterbrochener Dienstzeit an 20 Jahre im Negimcut zu verbleiben hat, so erreicht er iu der Waffengeübtheit den höchsten Grad der Vollkommenheit. Als Grenzbvten, II- 16