Beitrag 
Zur Geschichte König Karls XII. von Schweden.
Seite
454
Einzelbild herunterladen
 

454

am Lebc» zu finden, verleihe ihm Muth, ein Unglück zn tragen, das er niemals geglaubt haben würde, überleben zu können.Ich würde gern tausend Schmerzen mich unterworfen haben, um wenigstens die Freude zu haben, zuerst von uns Dreien zu sterben, ich hoffe jedoch, daß ich nicht so unglücklich sein werde, der letzte zu sei», nnd daß der Herr, wenn die Zeit' gekommen sein wird, mir gestatten werde, unmittelbar Ihr zu folgen, die wir jetzt beweiueu. Dieses Vorrecht kommt mir vermöge der Erstgeburt zu uud meine liebe Schwester wird mich gewiß nicht um dasselbe beneiden."

Wir sehen hier den Charakter Karls XII. in einem ganz andern Lichte, als wir ihn bisher kannten uud Voltaire ihn dargestellt hat. Außer deu 2i erwähnten Briefe» theilt Herr Gcffroy uoch einen französischen Brief des Schwedenkönigs an Ludwig XIV. mit, der Ende 1714 geschrieben ist und zeigt, daß Karl XII. kaum nach Stralsnnd zurückgekehrt und den Gefahren seiner hartnäckigen Kriege entronnen, sofort wieder daran denkt, im Einverständnis; mit dem König von Frankreich die Feindseligkeite» in Europa wieder zu beginnen. Zum Schluß seines Berichtes macht Gessroy noch auf die bedeutenden Ergebnisse aufmerksam, die von wissenschaftlichen Forschungen in Schweden zn erwarten seien. Es befinden sich iu den Staats- uud Provinzial-Archiven Schwedens Briefe der, französischen Könige und Gesandten, geheime Verträge, Unterhandluugen mit den nordischen Reichen, mit denen sich Frankreich namentlich in der Periode von 1680 bis 1730 ans das engste verbündete, um de» contiuentalen Bündnissen und den drohenden Fortschritten Rußlands nnd Englands das Gegengewicht zu halten. Wir bemerke», daß eine noch größere Musbeute die schwedischen Archive für die deutsche Ge­schichte gewähren würden, da die Schweden im 30jährigen Kriege die wichtigste» Urknnden und Docmnente aus de» deutsche» Archiven u»d Bibliotheken entnom- men und namentlich nach Upsala gebracht haben.

Bildnisse berühmter Deutschen.

Leipzig. Verlag von Breitkopf nnd Härtcl. 18S0 18S2.

Das erste Heft dieser vor den meisten ähnlichen Unternehmungen in jeder Beziehung hervorragenden Sammlung erschien im Jahre 18S0 dnrch folgende Ankündigung eingeleitet: /

Diese Sammlung soll die Bildnisse der großen Männer vorführen, welche seit dem Aufschwnnge des deutscheu Geistes im vorigen Jahrhunderte die Vor­bilder der Nation gewesen find, auf ihre Bildung bestimmend eingewirkt, ihr vor-