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die Schlacht von La Före Champenoise, die Bemerkungen Napoleons zn Lord Bathursts Rede, O'Mearas Vertheidignngsschrift, mit den Bemerkungen des Statthalters, von besonderem Interesse. Wir wünschen dem Buche eine weite Verbreitung: es wird manche Illusion zerstören, nnd ist ein wichtiger Beitrag zur Charakterisirnng Napoleons und ein leider nur zn später Act der Gerechtigkeit gegen einen lange verkannten und verleumdeten Ehrenmann.
Aus Frankfurt.
25. November.
Auch in unserer freien Reichsstadt verdrängen natürlich die orientalischen Angelegenheiten die nächstgelegenen deutschen Interessen. Indessen ist man dieser nationalen Untugend, über dem Auswärtigen die Heimat zn vergessen, allerwärts so gewohnt, daß man es einer Handels- nnd Geldstadt gar nicht als specielle Vernachlässigung nachreden kann. Unter solchen Verhältnissen ging die Eröffnung der BundestagssHuug nach den Ferien ebenfalls ziemlich unbemerkt vorüber; besonders da man es ans der Zeitnngspolemik bereits mit ziemlicher Sicherheit erkannt hatte, wie fruchtlos die Bemühungen ausgefallen waren, welche Preußens Mitantrag auf einen Anschluß des deutschen Bundes an Oestreichs Neutralitätserklärung und dadurch die Beengung der freieu Stellung Preußens in dieser Frage zu erringen gesucht hatten. Herr v. Prokesch war unterdessen ans Berlin hier angelangt und der Tag vor der ersten Bnndestagssitzung ward durch jenen/ von der gesammten unabhängigen Presse Deutschlands nach Verdienst gewürdigten Artikel der Frankfurter Postzeitnng — des officiösen Bundesorganes — gefeiert, welcher in gehässigster Weise einen Ausdruck aus nicht veröffentlichten diplomatischen Docmnentcn („Preußen uud seine Verbündeten") zusammenhanglos hervorhob, um daran eine Diatribe gegen angebliche preußische Sondcrbüudlereieu zu knüpfen. Der Artikel schien manchen Leuten eine Quittung für den richtig empfangenen Abweis diplomatischer Wünsche; andern Leuten di.e ofstciöse. Ankündigung der Nesurrection gelockerter Koalitionen. Die erste BuudestagsfitMng war rein formeller Natur. Um so überraschender kam in der zweiten die östreichische „Eröffnung" über die orientalischen Angelegenheiten, von welcher jedermann große Anfklä- rnngen erwartete, bis das Docnment nicht etwa in der Frankfurter Postzeitung, wie man hätte erwarten dürfen, sondern in der Darmstädter Zeituug erschien, welche doch selbst von der großherzoglichen Regierung weit seltener als das zelotisch-ultramoutaue Mainzer Jonrnal für ofstciöse Darstellungen benutzt wird. Man hatte also im Publi.cum äußerst hoffnungsvoll auf diese Eröffnung geblickt. Nur schade, daß sie da grade abbrach, wo sie anfangen sollte. Denn der Ver-