Beitrag 
Pariser Brief.
Seite
390
Einzelbild herunterladen
 

390

Foussü'r, dessen Aufführung ich Ihnen angezeigt, verdient nickt, daß ein Wort darüber verloren werde; es hat verdientes FiaSeo gemacht. Dafür spricht ganz Paris mir von dem nngehenern Erfolge der vilwo ö<z I^>8 (Ik cwme aux izerlos) von Alexander Dumas Sohn. Das Gymuas ist nnn für den ganzen Winter ver­sorgt ich habe es uoch uicht gesehen uud muß daher meinen Bericht bis znr nächsten Woche verschieben.

Die Ereignisse des türkischen Krieges bis znm Zt. November.

Nachdem das türkische Kriegsmanifest erklungen war, machte die Diplomatie der vermittelnden Mächte einen letzten Versuch, den ansbrcchcndeu Brand im Keime zu ersticken. Sie bewog de» Divan zum Erlaß eiucS Befehls an den Oberfeldhcrru auf dem europäischen Kampfplätze, den Beginn der Feindseligkeiten vierzehn Tage, vom Erlaß der Kriegserklärung gerechnet, hinauszuschieben. Trotzdem wurde am .^October das rnssische Gesandtschaftshotel zu Konstantinopel geschlossen und am ^i^^ die Kanzlei entfernt, nachdem vorher die russischen Unterthanen im türkischen Reiche unter östreichischen Schutz, die russischen Schiffe unter östreichische Flagge gestellt worden waren.

Trotz jenes Wassenstillstandsbefehls an den türkischen Oberfeldhcrru segelten auch am ^ October Abtheilungen der vereinigten französisch-englischen Flotte (je 2 Linienschiffe mit den dazu gehörige» kleinere» Fahrzeugen) aus der Bestkabai durch die Dardanellen. Da aber ihr Auöhängschild,zum Schutze der Haupt­stadt" von dem Divan selber mißtrauisch angesehen werden mochte, ward ihnen das Ankerwerscn uumittelbar vor Koustautiuvpel nicht gestattet; vielmehr mußten sie sich an verschiedene Plätze des Marmvrmeeres vertheile».

Der erste auffallende Zusammenstoß erfolgte bei Jsaktscha (z-ZOct.), uumittel­bar oberhalb der Spaltung der Donau in ihre zerfaserte»»d»ngen. Auch wird der Vorfall vo» beiden kriegführende» Theilen alsMißverständniß" bezeichnet. Zwei Dampfer der russischen Dvnanflvtille, mit je i> Kanonenboote» im Schlepptau, versuchteu stromaufwärts an dem von den Türken befestigten Jsaktscha vorüber, Mnnition nach der Walachei zu führen. Beordert, die Fahrt bei Nacbt zn machen, schien der Commandeur (Wherkapowski) die Türken brüskircu zn wollen, näherte sich Vormittags 9 Uhr dem Fort, wurde mit Geschützfeuer empfangen, büßte selbst nebst 12 Seeleuten mit dem Leben, erzwäng jedoch allerdings die Durchfahrt. Mehre zerschossene Schiffe mußten in Neni (an der Einmündung des Pruth iu die Douau) bleiben, die andern erreichten Galatz. Das Dorf Jsaktscha ging in Flammen ans; der türkische Commandant des Forts soll vom türkischen Ober-