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steigend, auf dem weiten, glänzendem Becken des Meerbusens von Burgas die Wimpel ihrer Flotte flattern sahen. Admiral Greigh lag hier mit 3 Linienschiffen, 6 Fregatten nnd einer großen Anzahl Transportschiffen vor Anker, die mit Lebensmitteln beladen waren.
Die Türken hatten sich theils nach der am Meere gelegenen Festung Misstvri, theils nach dem an der Bncht liegenden Burgas gefluchtet, und wurden hier vou der Land- und Sccseite eingeschlossen. Missivri mit seiner Besatzung von 2000 Mann ergab sich am 22. Juli an Diebitsch, und Burgas, dieser wichtige Platz, der »ach dem Uebcrgaug über den Balkan der Sammelplatz der russi- schen Flotte nnd der Stützpunkt einer neuen Opcrativuslinie werden mußte, hatte unbegreiflicherweise nur eine ganz ungenügende Garnison von ebenfalls 2000 Mann. General Noth eroberte die Festung nach kurzem Kampfe.
Diebitsch hatte dem Großvezier in dem Grade seine» Balkanübergang verborgen, daß dieser Generalissimus, der vttomauischen Armeen erst am 21. Jnli ein beträchtliches Corps von Schumla nach dem Kamtchik absendete, um den Posten von Kievprikuy zu vertheidigen, welchen die Rnssen bereits am 19. Juli überschritten hatten. Die Befehlshaber dieses Corps, die Paschas Ibrahim nnd Me- hemet, gingen nun durch den Paß von Nadir-Derbend über den großen Balkan nnd trafen am 21. Jnli in'Aidos ein.
Aidos ist eine offene Stadt am Flnssc gleiches Namens, der auf den Höhen des Balkan entspringt und in den See Muugris strömt» der mit dem Meerbusen von Burgas in Verbindung steht. General Rüdiger erhielt Befehl, am 23. Jnli gegen Aidos vorzurücken. Die beiden Paschas griffen ihn an, wurden aber gänzlich geschlagen. Die Russen drangen mit den Flüchtigen in, die Stadt und richteten ein furchtbares Blutbad au. Die schwachen Neste des türkischen Corps flohen in den kleinen Balkan.
Diebitsch schlug nnnmehr sein Hauptquartier in Aidos auf und schickte sich au, gegen Adriauopcl vorzurücken. Um sich gegen das in Schumla stehende ot- tomauische Heer zu- decken,, setzte er demselben eine zwiefache Linie entgegen: die eine von Eski-Stambnl bis Marasch, unter General Kocissofsky, im Süden vcm Schnmla,; die andere im Süden des Balkan und parallel mit demselben-von Se- limia über Mluboli uach Carnabat, unter. General Chcremetoff.
Der Großvezier griff zwar den General Kvassossky bei Marasch an, wurde aber geschlagen und mußte sich uach Schumla zurückziehen. General Cheremetoff seinerseits schlug mit ejner weit, geringeren Trnppenmacht bei Uamboli 12,000 Türken unter Halil-Pascha aufs Haupt.
Der Großvezier erkannte nnnmehr, daß, wenn er in Schumla bliebe, er das siegreiche Vordringen der Russen gegen Adrianopel nicht hindern könne.. Er entschloß sich, seine Position zn verlassen und den Balkan zu überschreiten. In Selimia machte er mit- dem Gros seiner Armee Halt. Von dicscin.dominirende^-