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Deutsche Geschichtschreiber. 1. : Die Welfen und Ghibellinen.
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ger Spiritualismus (I. S. 99), ihre kosmopolitische Culturstellung (III. S. 2), ihre Cousequeuz iu der Abstraction llU- S. 16), ihre Popularität und ihr Ein­fluß auf Gemüth uud Phantasie (III. 6S). Das sind alles Dinge, die mau als guter Protestant vollkommen zugeben kann; höchst »protestantisch aber ist der psäffische, zelvtisch ungebildete Ton in der Apologie und Polemik. Nämlich die geistige Auffassung und das müssen wir den meisten Benrthcilern Hnrters entgegenhalten ist nichts weniger als reich uud bedeutend; sie ist vielmehr znm Erschrecken dürftig, arm nnd kleinlich. Bei Schlegel, Leo und andern Ge­schichtschreibern der romantischen Schule wird man durch kühne, glänzende Per­spektiven überrascht, wenn sie auch nicht correct sind ; man fühlt sich ans einen höhern Standtpunkt erhoben, auch wenn die Bewegung etwas PlMtvuisch ist. Bei Hurter dagegen hat man stets die Empfindung eines kleinen, gedrückten Geistes; nie eine hohe Idee, nie ein tieferes Verständniß, nie ein kräftiges ergreifendes Wort; dagegen oft eine Naivetät und Boruirtheit des Urtheils, die anwidert. Hurter ist ganz abhäugig vou seiueu Quellen, nachdem er sich einmal ihnen hingegeben hat; die eignen Gedanken sind ihm ausgegangen. So ein Geist wird leicht durch Widerspruch erbittert, durch Aufeiuduugeu verblendet, durch falsche Cvnsequenzmacherei ins Absurde geführt. Wir glauben nicht, daß schon bei seinem ersten Band der Entschluß des Uebertrittö bei ihm feststand; aber nnn warfen sich die Ultramvutanen, die Görres, Jarcke, Haller u. s. w. iu seine Arme, priesen ihn als tiefen Denker, uud schmeichelten dadnrch seiner Eitelkeit *), ans der andern Seite wurden die Anklagen des Kryptokathvlicismus gegen ihn laut/ seine Amtöbrüder forderten ihn zu einer unumwundenen Erklärung auf, er antwortete (18i0) in einem sehr gereizten und uuschicklichen Ton, aber doch noch mit einem ausdrücklichen Bekenntniß des Protestantismus, uahm sich aber gleich­zeitig der Schweizer Ultramoutaueu au. Erst 18ii erfolgte sein Uebertritt in Rom*-), bald darauf seine Anstellung als k. k. Historivgraph in Wien. Die Geschichte Ferdinands II. uud seiner Eltern bis zu dessen Krönung in Frank­furt" (4 Bde. 186031), die er als solcher herausgegeben, hat trotz ihres gro­ßen Materials und ihrer raffirirt katholischen Haltung wenig Aufsehen mehr er­regt. Wir kehren zu seinem Hauptwerk zurück.

Der Subjectivität des Urtheils entspricht anch die Snbjectivität der Methode. Hnrter hat die Lpiswlas IrmvLerM seiner Darstellung zu Grunde gelegt, mit Recht, denn um eiueu Helden objectiv aufzufassen, ist ein unmittelbarer Ausdruck seines Wesens das günstigste Hilfsmittel. Aber der Gebrauch, deu er davon macht, ist höchst sonderbar: er stellt mit der größten Naivetät Collcctaneen aus diesen Briefen zusammen und begnügt sich, die directe Rede iu die iudirccte zu verwaudelu. Wir haben ja noch heutzutage hinlänglich Gelegenheit, Hirteu-

») Vgl. seinenAusflug nach Wie» nnd Prcßburg," 2 Bd. -1840.

") Vgl.Geburt und Wiedergeburt. Erinuernngcn ans meinem Leben." ISiLik.