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Das Drama ist eine Aufwärnumg von Murger'schen Sesneg äs Is, vie LoKems mit nenen Witzworten und einer Dusche von geistreichen Paradoxen und witzigen Tiraden, spitzigen Ausfällen und oft gelungenen Aperous aus der käuflichen Damenwelt. Der Schluß ist eine bestellte Rührscene, fast noch ekelhafter, wie die Luugenknoten in der Dame cmx Camelias.
Was aber am meisten empört, ist der allgemeine Glaube des Publikums, Barrsre habe ein moralisches Stück geschrieben. Eine Begebenheit, die von Ansang bis zu Ende auf psychologischen Unwahrheiten beruht. Die Mario's sind vortrefflich geschildert, die verstehen die Franzosen auch ganz gut, aber die Pariser Herrenwelt hat der Dichter absichtlich entstellt, denn nicht das ist das Gefährliche dieser Damen, daß sie junge Männer zu uusiuniger Leideuschast verführen, der scheußliche Einfluß dieser Concubinenwirthschaft besteht vielmehr darin, daß sie zu jeder wirklichen Leidenschaft unfähig macht. Das Bredaviertcl bezieht seine Bevölkerung aus der Provinz, und sie wird von den Pariser Männern zu dem gemacht, was sie später wird. Nicht diese armen Geschöpfe sind anzuklagen, die man sich von Arm zu Arm zuschleudert, sondern die herzlose, verderbte, männliche Jugend, welche keinen andern Gennß kennt, als den gemeinsten. Mit welchem Stoicismus man ihnen nicht Käuflichkeit vorwirft! Wer ist aber nicht käuflich in Frankreich? werden die Töchter der ehrbarsten Häuser etwa nicht verkaust? Verkaufen die Männer ihre Zukunft uicht um eine reiche Mitgift? was lieben die Krämerseelen anders als Geld? Hat ein Herr Benard in einer Rede an die Epiciers unter allgemeinem Zurufe nicht erst gestern den Satz ausgesprochen: 1a lidertv er 1'mc>Lpen- clenee e'est uns dcwrge Kien x-rrme? Was lernt der Knabe von seinem Vater achten? Geld. Was lispelt die Mutter der Tochter ins Ohr. als sichres Ziel des Lebens? Geld. Und ihr glaubt eine That damit gethau zu haben, wenn ihr Geschöpfen, die ihr durch alle Verlockungen einer raffiuirten Verführungsknnst in den Schlamm gestoßen, vorwerft, daß sie schmutzig seien. Wer zwingt euch, diese unsaubere unerquickliche Gesellschaft anfzusucheu, als eure eigene Erbärmlichkeit, die jedes stillen und keuschen Genusses unfähig ist? Da werden die ehrbaren Väter ihre Töchter ins moralische Schauspielhans führen, damit sie lernen, wohin das Laster führt. Wenn aber die Tochter Einwendungen gegen den alten Senator machen würde, den man ihr zum Manne geben will, wenn sie dem Vater zu sagen wagte, daß sie einen Mann nicht heiraten könne, den sie nicht achte und nicht liebe, daß sie ihn und sich unglücklich machen würde, dann rnft der Vater gewiß der Mutter zu: „Haben wir uns je geachtet, haben wir uns je geliebt?" und die Heirat wird ausgerufen und in drei Monaten hat die junge Frau einen Anbeter und der Mann eine We äe mardrs.