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Das germanische Museum und die Veste Coburg.
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Miniaturen, Handzeichnuugcu, Kupferstichen nnd Holzschnitten der älteren Meister; ferner eine ausgezeichnete Sammlung von alten Sculptnrcn und Gemälden, mu­sikalischen Instrumenten, Kirchen- und Hausgeräthen, Waffen nud Kleidungsstücke», Schmucksachen u. s. w., nebst mehren tausend Abbildungen nud alphabetischen Repertorien. Diese in ihrer Art einzige Sammlung soll in ihrer musterhasten Ein- theilung und Aufstellung, wie schon erwähnt, vorläufig auf 10 Jahr dem deutschen Mnsenm überlassen und nach Ablauf dieser Zeit nach einer billigen Taxe demsel­ben überlassen werden.

Die Vergrößerung des Museums und die Durchführung des Planes soll bewirkt werden durch das thätige Mitwirken der deutschen Gelehrten, dnrch Geld- unterstütznngen Vonseiten der Regierungen und wohlhabender Privatleute, durch Schenkungen und Vermächtnisse zc. Die in den ersten Jahren nöthigen Capi­talien sollen geschafft werden durch Ausgabe von Actien, bei welchen den Eigen­thümern das Eigenthnmsrecht am Capital verbleibt und dnrch Depositiou bei einer sicheren Bank garantirt wird, während die Zinsen durch -10 Jahre für das Mu­seum verwendet und zur Gründung eines Capitalstocks benutzt werden.

Das Unternehmen ist nicht blos Plan geblieben, es ist bereits in das Leben getreten; schon sind Schritte gethan, die Anerkennung der deutschen Fürsten zu erwerben und Unterstützungen aus Staatskassen sind in Ausficht gestellt. Die Actienzcichnungen durch wohlhabende Privatleute haben begonnen, und in dieser Beziehung sind dem Institut von verschiedenen Seiten.die besten Aussichten er­öffnet. Eine Anzahl deutscher Gelehrten ans verschiedenen Theilen unseres Vater­landes ist vorläufig als Ausschuß zusammengetreten, nm die Aufsicht nnd Einrich­tung der einzelnen Fächer nach dem von Herrn v. Aufseß ausgearbeiteten System zu übernehmen. Ein Bnrean des Museums ist zu Nürnberg eingerichtet unter dem Vorstand des Herrn v. Aufseh und eine Anzahl von Beamten sind bereits in voller Thätigkeit, Material herzuzuschaffen und zn ordnen. Die nö­thigen Räumlichkeiten sind in Nürnberg gemiethet; am 18. Juni fand die feierliche Eröffnung der Sammlnngen statt, nnd alles verspricht dem Unternehmen den besten Fortgang. Die Seele des Ganzen ist Herr Freiherr von und zu Aufseß Dr. Mi-., königlich baierischer Kämmerer, Ritter des Johannitervrdens u. s. w>, das Musterbild eines deutschen AlterthumSsorschcrs und Sammlers; eine edle, liebenswürdige Natnr, ein origineller Kopf, mit Begeisterung für das Werk thätig, welches er zum großen Zweck seines Lebens gemacht hat. Als Grundbesitzer in Baicrn nud Franken und Eigenthümer einiger alten Ritterburgen, früh durch ju­ristisches nnd historisches Studium in der deutschen Wissenschaft eingebürgert nnd seit mehr als 30 Jahren eifriger Sammler deutscher Alterthümer, vereinigter in sich alle Eigenschaften, welche solchem nationalen Unternehmen Wohlwollen, Zu­trauen nud Garantie verschaffen können. Als Bürger Nürnbergs nud glücklicher Familienvater von 1t Kindern hat er auch in seinem Privatleben die Liebe nnd