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treibt; dem Russen, der die Pyrenäen mit besonderer Gunst beehrt; dem Niederländer, der auf keinem Handelsplätze der Erde fehlt. — Und in dies Sprachgewirr mischt der Savoyardenknabe noch seinen Refrain und das hübsche Blumenmädchen ihren Grnß im Patois des Landes, das dem baskischen ähnlich ist; und eine lustige Studentenschaar singt nach der Melodie eines Kirchenliedes das höhnende:
„I uri lrails ms xicliain dlüsso, ?o no 1o HuissL äs,."*) im verdorbenen Spanisch der Bergprovinzen. Aber alle Stimmen der Arbeit und Freude werden mehr und mehr von einer einzigen übertönt und verdrängt: die Flnt ist im Steige». Gewaltiger tobt die Brandung am fernen klippenreichen Ufer, von den Meereswellen zurückgetrieben schäumt der Adonr an den Mauern des Quais empor, das grüue Meerwasser mischt sich mit seinen blauen Wogen, der frische salzige Hauch der See erfüllt die Lnft.
Im vollen Segelschmuck kommt ein Schiff stromaufwärts, das die gefahrvolle Einfahrt zum Hafen glücklich überstanden hat. Die Flagge am Mäste sagt uns, daß eö ein spanisches Fahrzeug ist. Leicht nnd fröhlich wiegt es sich auf den Wellen, die am schlanken Kiele muthwillig aufspritzen. Die Mannschaft läßt den eigenthümlich wilden Gesang erschallen, der des Seemanns Arbeit begleitet. Die Lootsen stehen in würdiger Haltung auf dem Deck und leiten den Gang des Fahrzeugs. Ihre kleinen Boote sind am Schiff befestigt und tanzen hinterdrein, und die Schiffe im Hafen neigen sich herüber, hinüber, als wollten sie den Gast willkommen heißen. Die Matrosen schwenken die Hüte, die Frauen am Ufer lassen ihre Tücher wehen, und die Männer sagen mit Blick und Hand: seid gegrüßt im gastlichen Frankreich, laßt Euchs wohl sein in der alten Baya-ona!
Das germanische Museum und die Beste Coburg.
In der Versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsforscher zu Dresden wurde im August 1832 die Gründung eines germanischen Museums beschlossen und unmittelbar darauf die Ausführung begonnen. Das Unternehmen wurde angeregt durch Freiherrn v. Aufscß aus Nürnberg; er hatte den Plan dazu seit Jahren in sich herumgetragen, und als er ihn der Versammlung znr Annahme empfahl, fügte der kunstliebende und uneigennützige Mann das bedeutende Anerbieten hinzu, seiue eigenen Sammlungen vorläufig aus 10 Jahre dem Museum
Eine Nvune bat mich um einen Kuß, Ich aber wollte ihn nicht geben. *") Baya-ona, alter baskischer Name für Bayonne, heißt gute Bucht.