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Streifzüge durch Pommern.
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nem Inhalte nach heimathliche Bestandtheile zn bergen pflegt. In den Läden genießt man dann die russische und deutsche Sprache in komischer Verbindung, Kopfschntteln, Pantominen jeder Art ^bilden die glucklichen Dolmetscher. Zur Belebung der HaudelSbezichuugeu wird daun auch ein Gläschen Krosalky gespen­det, wie vor dem Hasardspiele die Champagnerflasche. Wir sahen in einem Laden einmal einen russischen Matrosen ein solches diplomatisches Schuäpschen ge­nießen, plötzlich stellte sich derselbe auf eineu Fuß und beginnt nach der conser- vativen Seite sich zu bewegen. Der Kaufmann nahm zuerst eine abwehrende Miene an und erklärte uus, der Russe stelle den Rebus dar, daß man ans einem Beine nicht stehen könne, worauf ihm noch ein zweites Schuäpschen eingegossen wurde. Jetzt erst waren die Präliminarien beendet und nun begann der Handel. Als sich darauf der Laden mit russischen Matrosen füllte, hörten wir den Chef mit kräftiger Stimme die dunklen Buchstabe» D. K. S. ausfprechen, welche dann in schönem Echo von den Handluugsdieuern widerholt wurden, je mehr der La­den sich mit den Vertretern des großen StammesNimm" füllte, je dringender wurde der Ruf D. K. S. Dieser Ausdruck in nüchternes Deutsch übersetzt hieß nämlich: der Kerl stiehlt, war ein Warnungsrus, mit scharfem Auge die Käufer zn beobachten, eiu ^rsnei? ^arcle ö, vous.

Der Besuch auf diesen Krondampfbooten wird gern gestattet, und wenn ein Posten den Besuch nicht erlauben sollte, so darf man nur mit einem Boote uach der entgegengesetzten Seite des Schiffes sich begeben, wo einem ein herzliches Willkommen zugerufen wird. Dieses Hinterpförtchen bezeichnet die russische Wirth­schaft am Besten. Bei einem Besuche auf der Kamschatta rief ein Matrose uns ein gemüthlichesKomm" zu. Er führte uns dann in die erste Kajüte, öffnete die Servante, erklärte mimisch den Gebrauch und die Anwendung der darin ent­haltenen Gefäße, führte uns dann zn den Geschützen, zeigte uns das Zündloch, ahmte mit männlicher Stimme den Ton des Schusses uach, kurz, gab uus ein Bild eines Cicerone, wie es harmloser und aufmerksamer nicht gefunden werden konnte.

Die Befestigung der norddeutschen Seeküsten.

Die letzten Schiffe der deutschen Flotte sind vor kurzem durch den Hammer des Auctiouatorö versteigert, und völlig schutzlos dem Angriff jegliches Feindes preisgegeben liegen die Mündungen unserer Ströme und die reichen Handels­städte unserer Seeküsten da. Nnr der preußische Staat hat wenigstens durch großartige Laudbefestignngen seine Ostseetusteu möglichst zn schützen gesucht;, Königsberg, Pillau, Cvlbcrg, Stettin, Swinemünde uud Stralsuud haben mächtige Wälle und lange Reihen blitzender Kanonen dem Feinde entgegenzustellen, an.