Pariser Briefschaften.
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Die Reise des Präsidenten.
Der Bräutigam auf Reisen ist eine Komödie, welche gegenwärtig in den südlichen Provinzen Frankreichs mit viel Eclat aufgeführt wird. Die Braut ist das Kaiserthum und sie verlohnt auch der Mühe, daß man um ihren Besitz durch ein Dutzend Kathedralen auf den Knieen rutscht. Die Bigotterie und der Klerus finden für den Augenblick ihre Rechnung bei diesem Spiele mit dem, was die Gläubigen das Heiligste nennen, und der Mouiteur darf täglich von dem Enthusiasmus der Bevölkerung des Südens, von den Prachtanfzügen, von den tapferen, rufgeübten Kehlen der postHumen Imperialisten berichten, um uns gehörig auf das vorzubereiten, was uns der Prinzpräsident als Geschenk von seinem officiellen Ausfluge mitbringen dürfte. Das Journal de l'empire ist bereits fertig, und I)r. Veron, der sich trotz aller Zurücksetzungen des Elysve nicht von seiner ehrerbietigen Freundschaft für den Prinzen abbringen läßt, wird schon nächste Woche das Kaiserthum proclamiren. Louis Napoleon soll nicht einmal das Verdienst haben, sich die Krone Frankreichs zu nehmen, los eourtis-rns üs 1-r vöille <Zs l'vmpirö üu leliäem-un bringen sie ihm wedelnd entgegen. Aber znm Verständnisse dessen, was in Frankreich vorgeht, so wie zur Ehreurettuug dieses geschmähten und tiefgekränkten Volkes ist es gut, den Empfangsfeierlichkeiten ein Wenig hinter den bienengestickten Vorhang zu guken. Dies giebt zugleich einen Begriff von der unbegrenzten Machtvollkommenheit, mit welcher die Angelegenheiten des Landes jetzt geleitet werden. Die erste und Hauptaufgabe, welche die Potemkins des französischen Czaren bei Gelegenheit des Triumphzuges unsres Retters zu lösen hatten, war, einen möglichsten Zufluß von Leuten zu bewirken, und wir nuissen zur Ehre der officiellen Festordner gestehen, daß dies mit eben so viel Geschick als Erfolg geschehen. Die Präfecte erließen an alle Maires, an deren Adjuncte, Grenzbole». IV. ^